Raul Spank floppt locker eine Runde weiter
Scheinbar mühelos qualifizierte sich Hochspringer Raul Spank am Freitagabend bei der Hallen-EM in Turin (Italien) für das Finale am Samstag (15:00 Uhr). Gleich im ersten Versuch passierte der Dresdner 2,30 Meter und ließ damit keine Zweifel an seiner hervorragenden Form aufkommen. Tim Riedel (LG Euregio) schaffte hingegen mit 2,17 Metern das Weiterkommen nicht.
Lediglich bei 2,12 Metern leistete sich Raul Spank einen kleinen Schönheitsfehler. „Wir hatten, weil so viele andere Disziplinen gleichzeitig ausgetragen wurden, kaum Versuche beim Einspringen. Deswegen bin ich 2,12 Meter gesprungen“, erklärte er. „Ich war hoch drüber, habe aber einfach die Waden vergessen.“ Auf weitere Versuche bei dieser Höhe verzichtete er. „Ich hab mir gedacht, was soll der Mist. Das muss ich nicht springen.“Alle folgenden Höhen bis einschließlich 2,30 Meter überflog er im ersten Versuch. „Bei 2,30 Metern hat die Latte etwas gewackelt, da war noch nicht alles optimal“, stellte er fest. „Jetzt lasse ich noch meine Blockierung in der Hüfte behandeln und dann sollte morgen auch eine neue Bestleistung möglich sein.“ Diese steht bislang bei 2,32 Metern, aufgestellt bei den Olympischen Spielen.
Tim Riedel fehlt noch Konstanz
Nicht den Satz unter die besten Springer hat hingegen Tim Riedel (LG Euregio) geschafft. Nach 2,17 Metern im dritten Versuch war für ihn bei 2,22 Metern Endstation. „Mir fehlt wohl noch etwas das Niveau und die Konstanz, Höhen um die 2,25 Meter immer wieder anbieten zu können“, bemerkte er. Einen Grund dafür sieht er darin, dass er bis November noch rund 40 Stunden die Woche gearbeitet und nur wenig Zeit zum Training hatte. „Erst ab Januar habe ich eigentlich richtig trainieren können.“
„Ich nehme von hier aber auf jeden Fall wichtige Erfahrungen mit“, sagte er. Neben langen Wartepausen hatte ihn auch irritiert, in der Halle keine Möglichkeit zum Einspringen gehabt zu haben. „Damit muss man umzugehen lernen“, sagte er. „Ich hoffe, dass es mir draußen schon besser gelingt.“
Ivan Ukhov sicher - Linus Thörnblad raus
Als Favoriten sieht Raul Spank den Russen Ivan Ukhov, der in diesem Winter schon 2,40 Meter meisterte und sich auch am Freitagabend keine Blöße gab. Jede Höhe von 2,17 bis 2,30 Meter nahm er im ersten Versuch. „Bei Schwingboden hat wohl keiner eine Chance gegen ihn“, schätzte Raul Spank die Situation ein. „Aber ich hoffe darauf, dass sich heute der eine oder andere vielleicht ein bisschen verausgabt hat.“
Nicht mehr in den Kampf um Gold eingreifen kann jedenfalls der Schwede Linus Thörnblad, der in diesem Winter schon 2,38 Meter überflogen hatte. An seinem 24. Geburtstag blieb die Medaillen-Hoffnung der Schweden allerdings wie Tim Riedel schon bei 2,22 Metern hängen und zerriss sich vor Wut sein Trikot.
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