Raul Spank mit dem Bronze-Sprung
Raul Spank hatte schon nach der Qualifikation bei den Weltmeisterschaften in Berlin seine Chance gewittert. „Es soll regnen – und dann bin ich gut“, hatte er prophezeit. Der von ihm erhofft Regen kam am Freitagabend und der Dresdner nutzte seine Chance. Mit 2,32 Metern stellte er seine Bestleistung ein und flog wie Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) am Vorabend zu Bronze.

Nachdem Raul Spank sowohl 2,18 und 2,23 Meter im ersten Versuch überflogen hatte, machte er es bei 2,28 Metern spannend und war erst im dritten Anlauf erfolgreich. 2,32 Meter überflog er hingegen bereits im zweiten Versuch, um dann dreimal an 2,35 Metern zu scheitern. Nachdem auch der Pole Sylwester Bednarek diese Höhe nicht überflog, teilten sich beide Bronze. Für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) war es die erste Hochsprung-Medaille bei den Männern seit dem Sieg von Martin Buß 2001.
Ein bisschen zu viel Motivation
„Ich war heute fast etwas übermotiviert“, sagte Raul Spank. „Beim letzten Anlauf zu 2,35 Metern hatte ich leider einen kleinen Stolpler, sonst hätte das noch einmal eine Granate sein können. Aber was soll‘s, Bronze ist super. Ich hab noch nichts Besseres erlebt in meinem Leben.“
„Ja!“, rief Raul Spank laut, als er einige Zeit später bei den Journalisten ankam. Es sei ein unglaublich „verstrickter“ Wettkampf gewesen, mit der langen Unterbrechung. Gerne sei er auch im Platzregen gesprungen. Zudem plagten ihn nach wie vor Probleme mit dem Beuger, weswegen er sich nicht einmal richtig einlaufen konnte. „Aber zum Glück hatte ich einen Gegenpol und das war das Stadion. Die Leute haben mich die Schmerzen vergessen lassen.“
Ivan Ukhov scheitert
Er sei im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen zwar vermutlich in einer besseren Form gewesen, „aber heute war ich trotzdem stärker“. Zwar sei er nicht auf den Punkt topfit gewesen, aber er habe gekämpft, so das er trotz allem doch bilanzierte: „Ein sehr gelungener Wettkampf.“
Gold sicherte sich Yaroslav Rybakov (Russland) vor Kyriakos Ioannou (Zypern), die beide ebenfalls 2,32 Meter übersprangen. Erst zweimal, 1983 und 2005, hatten 2,32 Meter für den Sieg gereicht. Für Zypern war es das erste WM-Silber. „Ich bin überglücklich“, sagte Kyriakos Ioannou. „Das war eine sehr wichtige Medaille für mein Land, das sehr arm ist.“ Der favorisierte Russe Ivan Ukhov schied frühzeitig aus und wurde mit 2,23 Metern nur Zehnter.
„Er springt ohne Spikenägel hinten in den Schuhen“, erzählte Raul Spank, der beobachtet hatte, dass der Russe bei dem nassen Untergrund immer wieder weggerutscht sei.
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