Raul Spank springt ins Finale
Der 20-jährige Raul Spank (Dresdner SC 1898) qualifizierte sich am Sonntag bei den Olympischen Spielen in Peking (China) mit einem beeindruckenden Auftritt für das Hochsprung-Finale. 2,29 Meter schaffte er auf Anhieb und damit war er gemeinsam mit sieben anderen Athleten, die diese Höhe ebenfalls übersprangen, weiter. Hinzu kamen dann noch vier Höhenjäger, die 2,25 Meter im ersten Versuch geschafft hatten.
Raul Spank war der einzige deutsche Teilnehmer im Hochsprung. Eike Onnen (LG Hannover), der besonders nach den Leistungen des Vorjahres höher eingeschätzte Athlet und ebenfalls nominiert, musste seine Hoffnungen auf einen Start bei Olympia kurz vor der Abreise nach Peking begraben. Eine hartnäckige Fußverletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung.So lag alle Last auf den Schultern von Raul Spank. Der hatte eine durchwachsene Saison mit viel Auf und Ab hinter sich, schaffte zwar die Olympianorm von 2,30 Metern bei einem Nicht-Norm-Wettkampf, aber zuletzt schlichen sich technische Probleme bei ihm ein. So war auch sein letzter Wettkampf in Wattenscheid mit 2,20 Metern nicht gerade eine Offenbarung.
Zwölf aus Vierzig
In zwei Qualifikationsgruppen kämpften insgesamt 40 Athleten um die Höhe von 2,32 Metern, die für das Weiterkommen gefordert war. Recht hoch für den Dresdner, denn er musste damit eigentlich Bestleistung springen, um ins Finale zu kommen. Es sei denn, es schafften weniger als zwölf Athleten diese Höhe.
Die Qualifikation begann für Raul Spank problemlos, 2,15 Meter und 2,20 Meter schaffte er auf Anhieb, die 2,25 Meter sprang er im zweiten Anlauf. Aber dann ging er die 2,29 Meter an und hatte keine Mühe mit dieser Höhe. Da war noch einige Luft, seine Gesten sprachen Bände. Er fühlte sich an diesem Tag einfach stark. Offen war kurz, ob überhaupt noch 2,32 Meter notwendig sein würden. Aber diese Frage entschied sich schnell. Sie war nicht mehr nötig. Raul Spank war im Finale.
Bestleistung im Visier
„Ich habe mich gut gefühlt, und es hat mich auch nicht gestört, dass die Auflage für die Hochsprunglatte recht glatt war und die Latte deshalb leichter fiel. Aber ich bin hoch genug drübergesprungen.“ Damit blieb er nur einen Zentimeter unter der Bestleistung von 2,30 Metern. „Hergekommen bin ich, um Bestleistung zu springen. Das nehme ich mir dann fürs Finale vor, denn heute war es noch nicht notwendig.“ Die Frage, was er damit erreichen könne, ließ er unbeantwortet. „Ich konzentriere mich im Wettkampf nur auf mich selbst. Was dann herauskommt, liegt nicht in meiner Macht“.
Gemeinsam mit Raul Spank im Finale werden erwartungsgemäß neben anderen auch der schwedische Olympiasieger Stefan Holm und der Weltjahresbeste Andrey Silnov (Russland) sein.
Dragutin Topic schimpft
Knapp war es für den Russen Yaroslav Rybakov, der nur 2,25 Meter geschafft hatte und gemeinsam mit drei anderen Athleten, die diese Höhe im ersten Anlauf packten, dann doch noch ins Finale einzog.
Vyacheslav Voronin (Russland) kam erst im zweiten Versuch über die 2,25 Meter und muss sich das Finale am Dienstag (19. August) von der Tribüne aus ansehen. Gleiches galt auch für den Serben Dragutin Topic, der erfolglos mit den Kampfrichtern haderte, eben weil die Latte bei einem 2,29-Meter-Versuch so leicht heruntergefallen war.
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