| IAAF-Affäre

Reaktionen zum WADA-Bericht

„Mit Hilfe enger Berater und Anwälte hat Präsident Diack einen geschlossenen, inneren Kreis aufbauen können, der wie eine informelle und illegitime Regierung außerhalb der IAAF-Strukturen funktionierte.“ So lautet eine Haupt-These des WADA-Berichts zum Doping- und Korruptionsskandal im Weltverband IAAF. leichtathletik.de hat Reaktionen gesammelt.
dpa/mbn

Dr. Clemens Prokop (DLV-Präsident)

„Die Korruptionsvorwürfe gegen die alte IAAF-Führung wiegen so schwer und haben die Glaubwürdigkeit des Weltverbandes so nachhaltig erschüttert, dass ein Zeichen des Aufbruchs von einer außerordentlichen Mitgliederversammlung gesetzt werden sollte, auf der die Mitglieder ihre Unterstützung für Coes Reform-Programm zum Ausdruck bringen können. Unabhängig von dem Wunsch nach einem außerordentlichen IAAF-Kongress unterstützt der DLV Sebastian Coe bei der Aufarbeitung des Korruptions-Skandals."

Sebastian Coe (IAAF-Präsident)

„Ich bin der unabhängigen WADA-Kommission sehr dankbar. Sie hat gewissenhaft gearbeitet. Aber das Wichtigste ist, dass es uns hilft, die Komplexität der Herausforderung zu verstehen, der wir uns gegenübersehen. Die Veränderungen, die ich anstrebe, stehen im Einklang mit dem Bericht und den Empfehlungen, die dort gegeben werden. Die Empfehlungen, die wir noch nicht im Auge hatten, werden wir aufgreifen und dort, wo sie uns helfen können, werden wir sie auch implementieren.“

Richard Pound (Vorsitzender der WADA-Kommission)

„Der Verlust an Reputation ist der Preis, den die IAAF jetzt zu zahlen hat. Ich kann mir keinen Besseren als Lord Coe vorstellen, der die Aufarbeitung leitet. Wir drücken in dieser Hinsicht alle unsere Daumen. Lord Coe eröffnet dem Weltverband mit seinen Fähigkeiten die Chance, unter starker Führung den Weg in die Zukunft zu gehen.“

Alfons Hörmann (DOSB-Präsident)

„Die neuerlichen Ergebnisse der WADA-Kommission bestätigen, dass es nur eine Konsequenz geben kann: tiefgreifende Reformen in der IAAF mit transparenten Strukturen, die Machtkonzentration auf einzelne Personen ausschließen. Die IAAF steht jetzt in der Verantwortung zu beweisen, dass sie bereit ist, Korruption zu bekämpfen und den Anti-Doping-Kampf ohne Rücksicht auf große Namen oder Nationen vorbehaltlos zu unterstützen.“

Vadim Zelichenok (Präsident des russischen Leichtathletik-Verbandes)

„Der Report betrifft die alte Führung der russischen Leichtathletik. Unsere vordringliche Aufgabe ist jetzt, die Fehler zu korrigieren. Russland unternimmt alles für einen Neuanfang. Allerdings sind wir nicht immer einverstanden mit den Vorwürfen an unsere Adresse. Wir sind in der Lage, die Fehler selbst zu korrigieren.“

Andrea Gotzmann (NADA-Vorstandsvositzende)

„Wir können nicht genug betonen, wie wichtig Unabhängigkeit für die Arbeit der Anti-Doping-Organisationen ist. Der WADA-Bericht zeigt erneut, dass sämtliche verbandsinterne Kontrollfunktionen versagt haben. Wir fordern daher unabhängige Anti-Doping-Organisationen außerhalb der internationalen Verbände, um offensichtliche Interessenkonflikte zu vermeiden.“

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