| WM 2015 Peking

Rebekka Haase schrammt am Halbfinale vorbei

Die deutschen Sprinterinnen Rebekka Haase (11,29 sec), Gina Lückenkemper (11,34 sec) und Verena Sailer (11,41 sec) haben am Sonntag in Peking (China) in den 100-Meter-Vorläufen einen Platz in den Top Drei und damit die direkte Qualifikation fürs Halbfinale verpasst. Fürs Weiterkommen über die Zeit fehlten Rebekka Haase nur Tausendstel.
Silke Morrissey

Die Chance war minimal, aber sie war da. Und fast hätte die dreifache Europameisterin der U23 Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge) sie genutzt. Als Schnellste des deutschen Trios kam sie im vierten von sieben Vorläufen nach 11,29 Sekunden als Fünfte ein. Zeitgleich vor ihr: Ramona Papaioannou aus Zypern, die als dritte von drei Zeitschnellsten in das Halbfinale einzog.

Ein Platz in den Top Drei, der fürs direkte Weiterkommen hergemusst hätte, blieb für alle DLV-Starterinnen außer Reichweite. Am nächsten dran war noch Gina Lückenkemper (LAZ Soest) – dabei hatte sie mit 0,242 Sekunden die schlechteste Reaktionszeit aller 52 Teilnehmerinnen. Trotzdem rannte sie im ersten Vorlauf noch bis auf Platz vier nach vorne. 11,34 Sekunden reichten aber nicht zum Weiterkommen über die Zeit.

Shelly-Ann Fraser-Pryce untermauert Favoritenrolle

Bei der Deutschen Meisterin Verena Sailer (MTG Mannheim) war der Wurm drin. Zwar kam sie gewohnt gut aus den Blöcken, auf der zweiten Rennhälfte musste sie die Konkurrenz aber ziehen lassen. Platz fünf in 11,41 Sekunden – eine Enttäuschung für die deutsche Jahresbeste, die zunächst selbst keine Erklärung dafür hatte, warum es nicht lief.

Trotz eines miserablen Starts ging die geteilte schnellste Zeit der Vorläufe auf das Konto der Titelverteidigerin und großen Favoritin Shelly-Ann Fraser-Pryce (Jamaika; 10,88 sec). Ebenso schnell war die US-Amerikanerin Torie Bowie unterwegs. Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande) rannte mit einem lockeren Aufgalopp bei 1,6 Metern pro Sekunde Gegenwind in 11,01 Sekunden ebenfalls als Vorlauf-Siegerin ins Ziel.

Stark präsentierte sich auch die Schweizerin Mujinga Kambundji, Trainingspartnerin von Verena Sailer & Co. in Mannheim, die in neuem Landesrekord von 11,17 Sekunden eine Runde weiter zog.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge; 11,29 sec)
Ich hatte ohnehin nicht wirklich mit dem Halbfinale gerechnet, insofern bin ich nicht so enttäuscht. Ich war nahe an meiner Bestleistung dran, damit kann ich leben. Der Lauf war allerdings nicht so toll, eigentlich war ich gut drauf und wäre gerne etwas schneller gelaufen. Man kann sich vorher gar nicht vorstellen, wie es in einem WM-Vorlauf so ist. Erst gehen die Pferde mit einem durch, dann ist dir schlecht, dann denkst du: Ich kann das schaffen. Und dann denkst du: Ach du scheiße, jetzt steht die Weltmeisterin neben dir!

Gina Lückenkemper (LAZ Soest; 11,34 sec)
Die Atmosphäre im Stadion ist gigantisch. Als ich nach dem Callroom durch die Katakomben ins Stadion gegangen bin, war das Gänsehaut pur. Und dann rennt da neben mir Veronica Campbell-Brown! Da sitzt man da und denkt: Hallo, ich bin auch noch da. Ich folge dir auf Instagram – willst du mir auch folgen? Naja, das habe ich sie natürlich nicht gefragt (lacht). Im Callroom habe ich kurz mit der Britin Asha Philipp gequatscht, aber ich wollte es nicht übertreiben, für sie ging es ja um mehr als für mich. Wenn man dann aber im Startblock sitzt, denkt man nur: Hoffentlich bleibe ich jetzt nicht sitzen! Das hat nicht so toll geklappt (lacht). Hier noch die 200 Meter zu laufen wäre zu viel gewesen, zumal ja noch die Staffel als Option im Raum steht. Eigentlich hatte ich meine Saison ja ohnehin nur bis Jena geplant, bis zur Jugend-DM. Jetzt laufe ich wahrscheinlich noch beim ISTAF, vielleicht kommt auch für das Diamond League Meeting in Zürich noch eine Staffel zustande.

Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,41 sec)
Das lief heute überhaupt nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe! Leider kann ich das jetzt nicht mehr ändern. Gesundheitlich habe ich mich eigentlich wieder fit gefühlt, ich kann mir die Leistung selbst noch nicht erklären. Damit bin ich auf jeden Fall nicht zufrieden. Der Fehlstart neben mir hat mich nicht verunsichert. Ich habe gesehen, dass ich nicht als Erste aus den Blöcken gekommen bin.

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