Reese Hoffa verdirbt David Storl das Heimspiel
Chemnitz hatte am Freitagabend für seinen Weltmeister angerichtet. Doch der US-Amerikaner Reese Hoffa verhinderte den Triumphzug von Kugelstoßer David Storl. Mit dem neuen Meetingrekord von 21,87 Metern wies der Routinier aus Übersee den deutschen Youngster, der auf 20,75 Meter kam, vor 1.500 Zuschauern in die Schranken. Er verhinderte in der ausverkauften Leichtathletik-Halle des Sportforums damit seine zweite Niederlage binnen einer Woche.

Als Vierter hinter dem Portugiesen Marco Fortes (20,57 sec) verpasste Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge) mit 19,98 Metern die Hallen-WM-Norm um nur zwei Zentimeter. „Das ist ärgerlich“, haderte er entsprechend.
Malte Mohr auch über 5,72 Meter
Vor drei Jahren hatte Christina Schwanitz in Chemnitz mit ihrer persönlichen Bestleistung von 19,68 Metern für Furore gesorgt. Auch diesmal präsentierte sich die Deutsche Kugelstoß-Meisterin von ihrer besten Seite, 19,09 Meter brachten im letzten Versuch noch den Sieg vor der Magdeburgerin Nadine Kleinert (18,68 m).
Im gut besetzten Männer-Stabhochsprung startete der Hallen-Vize-Weltmeister Malte Mohr in das Olympiajahr. Der Wattenscheider, erst vor zwei Tagen aus dem Trainingslager aus Südafrika zurückgekommen, zeigte dann auch Nervenstärke und nahm im dritten Versuch die Hallen-WM-Norm von 5,72 Metern. „Das war das Ziel. Ich war aber noch ziemlich müde und hatte in den letzten Tagen Beugerprobleme“, erklärte er, warum er danach nicht mehr weitermachte.
Das hingegen tat Raphael Holzdeppe, der die 5,72 Meter ebenfalls im dritten Anlauf genommen hatte. Aber auch dem Zweibrücker steckte dann zwei Tage nach Platz zwei in Cottbus etwas die Müdigkeit in den Knochen. 5,81 Meter waren zu hoch: „Ich war relativ kaputt. Ich wollte mehr im ersten Versuch springen, um mit meiner Kraft hauszuhalten.“ Für die nächsten Wettkämpfe nimmt er sich vor, sich in dem Bereich von 5,72 Metern weiter zu stabilisieren. Dort liegt auch die Messlatte, denn inzwischen sind in diesem Winter schon drei Athleten diese Höhe gesprungen.
Helge Schwarzer und Julian Reus glänzen
Für lautstarken Jubel sorgten auch zwei deutsche Sieger auf den Kurzstrecken. Zunächst war es der Hamburger Helge Schwarzer, der die 60 Meter Hürden in seiner neuen Bestzeit von 7,64 Sekunden als Schnellster zurücklegte. „Das war für mich jetzt ein Schlüsselerlebnis“, nahm er viel Selbstvertrauen mit nach Hause.
Das tat auch Julian Reus. Der Wattenscheider sprintete die 60 Meter in 6,59 Sekunden und verbesserte als Sieger damit seine Bestmarke gleich um fünf Hundertstel. Diese Zeit öffnet ihm auch das Tor zur Hallen-WM. „Ich wusste, wenn ich gesund bin, kann ich auch schnell rennen“, spielte der 23-Jährige auf seine lange Verletzungsmisere an.
Für einen weiteren neuen Meetingrekord sorgte gleich zu Beginn des Abends der WM-Fünfte Abdelaati Iguider über 1.500 Meter. Der Marokkaner rang auf der hart umkämpften letzten Runde erfolgreich den Kenianer Bethwel Birgen nieder und hatte in 3:37,40 Minuten mit 21 Hundertstel Vorsprung das bessere Ende für sich.
Die kompletten Resultate finden Sie in der Ergebnisrubrik...