Regenkönigin Olga Kaniskina mit Start-Ziel-Sieg
Unbeeindruckt vom größtenteils strömenden Regen marschierte am Donnerstagmorgen die russische Geherin Olga Kaniskina über 20 Kilometer zu ihrem Olympiasieg. Die Weltmeisterin kam trotz der widrigen Bedingungen in Peking (China) in einer bemerkenswerten Zeit von 1:26:31 Stunden zu einem Start-Ziel-Erfolg.
2006 noch Vize-Europameisterin, aber spätestens seit ihrem WM-Sieg 2007 die überragende Geherin auf der internationalen Szene, hatte Olga Kaniskina in diesem Jahr auch beim Weltcup gesiegt. Die Mathematik-Studentin aus Saransk setzte sich schon früh vom Feld ab und ging lange Zeit mit 40 Sekunden Vorspung vor dem großen Feld.Bekannte Namen kämpften die Medaillen unter sich aus. Die Norwegerin Kjersti Tysse Plätzer war auf den Punkt fit und holte sich wie schon vor acht Jahren in Sydney (Australien) die Silbermedaille (1:27:07 h). Platz drei eroberte die EM-Dritte Elisa Rigaudo (Italien; 1:27:12 h).
Beide profitierten auch davon, dass die zwischenzeitlich aussichtsrecih im Rennen gelegene Europameisterin Ryta Turava (Weißrussland) auf dem letzten Teil der Strecke merklich abbaute.
Chinesin Vierte
Trotz der wolkenbruchartigen Regenfälle verfolgten rund 80.000 Zuschauer im "Vogelnest" und Tausende am Wendekurs außerhalb der 91.000-Mann-Arena den zeitlich mit dem Zehnkampf-Auftakt gekoppelten Wettbewerb.
Vergeblich drückten viele unter ihnen Liu Hong die Daumen, doch als Vierte in 1:27:17 Stunden verpasste diese Chinas drittes Leichtathletik-Bronze um fünf Sekunden. Damit schrammte das Gastgeberland zum vierten Mal im Vogelnest um einen Platz an einer Medaille vorbei.
Sabine Zimmer auf Platz 15
Die deutschen Geherinnen verpassten den angestrebten Platz unter den ersten Zehn klar. Die Wattenscheiderin Sabine Zimmer kam auf Rang 15 (1:30:19 h). „Ich habe ein lachendes und weinendes Auge“, sagte die WM-Achte, „ich bin mit der Zeit nicht so unzufrieden, aber der 15. Platz ist nur einen Platz besser als in Athen.“
Als „nicht sehr schön“ bezeichnete die 27-Jährige die Bedingungen: „Es war nicht sehr angenehm, überall Pfützen auf der Strecke. Der Belag hat sich gehoben, so dass man in Luftlöcher getreten ist.“
Unfairstes Rennen
Melanie Seeger (SC Potsdam), vor vier Jahren in Athen (Griechenland) noch Fünfte, musste sich unter diesen Vorzeichen mit Platz 23 zufrieden geben (1:31:56 h).
„Das war das unfairste Rennen meiner Karriere. Dass so viele so schnell sind, das kann eigentlich nicht sein. Ich hoffe irgendwann werden die Karten auf den Tisch gelegt und einige ausgebremst. Mit meiner Zeit von vor vier Jahren wäre man hier nur 15. geworden", merkte sie an.
mit Material von Sport-Informations-Dienst
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