Tim Lobinger geht in Paris leer aus
Der deutsche Hallen-Weltmeister Tim Lobinger konnte bei der Weltmeisterschaft in Paris die Medaillenhoffnungen nicht erfüllen. In einem spannenden Wettkampf wurde er mit übersprungenen 5,80 Metern Fünfter. Der Titel ging in Abwesenheit der bereits in der Qualifikation gescheiterten Podestanwärter Romain Mesnil (Frankreich) und Alexander Averbukh (Isarel) überraschend an den Italiener Guiseppe Gibilisco, der als einziger 5,90 Meter überquerte.
Tim Lobinger verpasste den Sprung auf das Treppchen (Foto: Kiefner)
Der Wettbewerb zeichnete sich durch eine hohe Dichte aus. Alle Springer bis auf den nicht angetretenen Japaner Daichi Sawano überquerten 5,70 Meter. Die Spreu trennte sich danach vom Weizen. Über 5,80 Meter kamen mit Guiseppe Gibilisco, Tim Lobinger und Patrik Kristiansson drei Springer, während der Südafrikaner Okkert Brits wie der Australier Dimitri Markov erfolgreich auf die 5,85 Meter spekulierten.Über diese Höhe sprangen auch der Italiener Guiseppe Gibilisco und Patrik Kristiansson, die damit Tim Lobinger aus dem Medaillenrennen eleminierten.
Nur Blech für den Titelverteidiger
Bei der nächsten Höhe, 5,90 Meter, wurde der Italiener Guiseppe Gibilisco zum Stabhochsprung-Helden der WM. Die dritte Höhe in Folge übersprang er damit im ersten Versuch. Das bedeutete den Titel und obendrauf einen neuen Landesrekord! Silber ging nach Südafrika, Bronze an den Schweden. Titelverteidiger Dmitri Markov blieb nur Blech.
"Ich war schon mal Vierter und mal Sechster, insofern ist das heute was Neues", kommentierte Tim Lobinger seinen fünften Platz. "Ich bin nicht wirklich enttäuscht, denn es hat nicht viel, aber leider was Entscheidendes gefehlt, was sich in den nächsten Wettkämpfen vielleicht noch auffinden lässt."
Hohes Leistungsniveau überraschte
Ihn habe überrascht, wie viele Leute letztendlich 5,80 Meter und höher gesprungen sind. "Es hat nichts mit der WM zu tun, dass wir wieder keine deutsche Stabhochsprung-Medaille gewonnen haben. Das hätte auch schon im vergangenen Jahr bei der EM passieren können. Typisch für Disziplin ist, dass wieder einer gesiegt hat, der vorher nicht unter den Top-Fünf stand."
Gleichzeitig freute sich der Kölner für den neuen Freiluft-Champion: "Ich hatte ihn schon nach der Quali auf meinem Zettel als einen, den es zu schlagen galt. Er hatte bei den letzten internationalen Meisterschaften immer Pech und hat dieses Mal nachgeholt, was sonst schiefgegangen ist."
Lob für Gibilisco kam auch vom zweitplatzierten Okkert Brits: "Phänomenal, brilliant, technisch perfekt", bezeichnete er das, was der Sieger abgeliefert hatte. "Ich selbst bin sehr zufrieden und schaue jetzt voller Vorfreude auf den Rest der Saison. Dieses Jahr ist für mich ein Aufbaujahr in Hinblick auf die Olympischen Spiele."