Rekordbeschluss umgesetzt
Der Verbandsrat des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) hat am 5.Mai 2006 einstimmig beschlossen, der Liste der deutschen Rekorde eine Präambel voranzustellen und auf Wunsch einer Sportlerin ihren Namen aus der Rekordliste (Frauen 4x100 Meter Vereinsstaffeln) zu streichen. Dieser Beschluss wurde inzwischen umgesetzt.
Der Verbandsrat um Dr. Clemens Prokop hat beschlossen, der Rekordliste eine Präambel voranzustellen (Foto: Chai)
Die aktualisierte Fassung der Rekordliste finden Sie hier.Der Text der Präambel lautet:
Präambel zu der offiziellen Rekordliste des Deutschen Leichtathletik-Verbandes e.V.
In der nachfolgenden Rekordliste stehen nach heutigen Erkenntnissen einige Rekordhalter unter dem Verdacht, während ihrer leistungssportlichen Laufbahn gegen die Antidoping-Regeln verstoßen zu haben. Darüber hinaus wurde ein Teil der Rekorde auf der Basis von Zwangsdoping und Doping in Form von strafrechtlich relevanter Körperverletzung erzielt. Hinsichtlich der betroffenen Rekorde wird insbesondere auf die hierzu veröffentlichte Literatur* und die Urteile staatlicher Gerichte** verwiesen.
Eine Löschung solcher Rekorde ist aus juristischen Gründen nicht möglich. Der DLV fordert den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) auf, innerhalb angemessener Zeit eine für den gesamten deutschen Sport umsetzbare Lösung hinsichtlich der unter Dopingverdacht stehenden Rekorde zu entwickeln.
Auf Doping beruhende Rekorde entsprechen nicht den ethischen Werten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes e.V. und sind nicht als Bezugssystem für heutige sportliche Leistungen geeignet.
* Bspw. Brigitte Berendonk, Doping - Von der Forschung zum Betrug, 1991;
Ines Geipel, Verlorene Spiele - Journal eines Dopingprozesses, 2001;
Hajo Seppelt/Holger Schück (Hg.); Anklage Kinderdoping, 1999;
Andreas Singler/ Gerhard Treutlein, Doping im Spitzensport, 2006.
** Bspw. Staatsanwaltschaft Berlin, Az. 28 Js 14/98;
Staatsanwaltschaft Hamm, Az. 9 Ls 10 Js 656/90;
Staatsanwaltschaft Erfurt, Az.: 510 Js 33781/98.