Rekordlaune bei Jugend-DM in Neubrandenburg
Die deutschen Nachwuchs-Leichtathleten zeigten sich am Samstag, dem ersten Tag der Deutschen Jugend-Hallen-Meisterschaften in Neubrandenburg, in Bestform. Highlights waren die deutsche A-Jugend-Hallen-Bestleistung durch den Chemnitzer Kugelstoßer David Storl sowie die Ergebnisse der Chemnitzer Dreispringerin Kristin Gierisch und von Stabhochspringerin Natasha Benner (LAZ Zweibrücken), die an den jeweiligen nationalen Bestleistungen kratzten.
David Storl eröffnete die zwei Meisterschaftstage gleich mit einem Paukenschlag. Der Chemnitzer verbesserte seine deutsche Jugend-Hallen-Bestleistung erneut um sieben Zentimeter auf jetzt 21,59 Meter und setzte sich souverän gegen den Neubrandenburger Hendrik Müller durch, der ebenfalls sehr gute 19,88 Meter erzielte. Spannend war der Kampf um Bronze, den der Neubrandenburger Georg Burmeister mit 18,02 Metern vor Christoph Schupp (LG Rems-Murr; 18,01 m), Max Bedewitz (LV 90 Thum; 18,00 m) und Marcel Bosler (TV Iffezheim; 18,00 m) für sich entschied.Eine weitere deutsche Jugend-Hallen-Bestleistung hätte es beinahe durch die Zweibrücker Stabhochspringerin Natasha Benner gegeben. Bis 4,20 Meter blieb sie mit weißer Weste und nahm diese Höhe dann mit deutlichem Platz zur Latte im zweiten Versuch. Danach versuchte sich die Siebte der U20-WM an einer Verbesserung der Hallen-Bestleistung um einen Zentimeter auf 4,31 Meter. Die Rekordmarke der Leverkusenerin Floé Kühnert blieb aber bestehen. Über Silber freute sich Annika Roloff (MTV 49 Holzminden; 4,15 m) vor Katharina Bauer (USC Mainz; 4,00 m).
Kristin Gierisch überlegen zum Sieg
Nachdem die Dresdnerin Jenny Elbe wegen einer Fersenprellung auf einen Dreisprung-Start verzichtet hatte, flog die Chemnitzerin Kristin Gierisch unangefochten zum Sieg. Mit 13,52 Metern sicherte sie sich Gold und gehört nun auch am nächsten Wochenende bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Aktiven in Leipig (21./22. Februar) zu den Favoritinnen. Nur 14 Zentimeter besser ist die Deutsche A-Jugend-Hallen-Bestleistung, die sie diesen Winter selbst aufgestellt hat. Neele Eckhardt (TSV Assendorf) näherte sich als Zweite mit 12,79 Metern der 13-Meter-Marke.
Leichte Startschwierigkeiten hatte Kimberly Jeß, U20-Weltmeisterin im Hochsprung. Die 17-Jährige von der LG Rendsburg/Büdelsdorf flog erst im dritten Versuch über ihre Anfangshöhe von 1,74 Metern. „Auch danach hatte ich einfach zu viele Fehlversuche“, sagte sie. Mit 1,83 Metern gelang ihr trotzdem die erfolgreiche Titelverteidigung, Silber ging an Marie-Laurence Jungfleisch (LC Rothaus Breisgau; 1,80 m) vor Mareike Blum (TV Norden; 1,77 m), die wie im Vorjahr Dritte wurde.
Kugelstoß-Krimi deluxe
Einen wahren Krimi boten die Kugelstoßerinnen. Gleich im ersten Versuch ließ die Magdeburgerin Lina Berends die 4-Kilogramm-Kugel auf 15,90 Meter fliegen und führte damit bis zum fünften Durchgang. Dann beförderte die Vorjahres-Zweite Sophie Kleeberg (LV 90 Thum) die Kugel auf 15,91 Meter. Diese musste im letzten Versuch zwar noch einmal zittern, war aber erleichtert, als der letzte Versuch von Lina Berends nur mit 15,82 Metern gemessen wurde. „Natürlich hätte ich den Titel lieber mit einer besseren Weite gewonnen, aber nach der Weite fragt später niemand mehr“, sagte Sophie Kleeberg, die in diesem Winter schon 16,29 Meter gestoßen hat.
Gleich zu Beginn hatte sich die Potsdamerin Charlyne Czychy an die Spitze des Feldes über 3.000 Meter Gehen gesetzt. „Ich wusste, dass ich starke Konkurrenz habe, dass ich durchziehen und kämpfen muss“, sagte sie nach ihrem Sieg in 14:30,05 Minuten. Ihre Vereinskollegin Carolin Elß blieb stets direkt hinter ihr, konnte sie aber nicht überholen und gewann in 14:34,39 Minuten Silber. Wesentlich deutlicher war hingegen das Ergebnis im 5.000 Gehen der männlichen Jugend, wo der Potsdamer Hagen Pohle schnell das gesamte Feld überrundet hatte. Mit seiner Siegerzeit von 20:18,78 Minuten überraschte er sich allerdings selbst.
Neun Zentimeter zwischen Gold und Bronze
Den weitesten Weitsprung-Satz konnte am Samstag der Schweriner Martin Neckin verbuchen, der 7,39 Meter weit flog. Fünf Zentimeter weniger gingen für Hannes Noller (LG Rems-Murr) in die Ergebnisse ein, er lag wiederum vier Zentimeter vor dem Freudenstädter Patrick Rädler.
Um jeweils sieben Hundertstelsekunden distanzierten die Hürdensprint-Sieger die Konkurrenz. Während der Rostocker Richard Bienasch in 7,93 Sekunden den Metzinger Moritz Riekert auf den Silberrang verwies, hatte bei der weiblichen Jugend die Saarbrückerin Jenna Pletsch in 8,49 Sekunden die Nase vor der Sindelfingerin Ina Baumann (8,56 sec) vorn.
Auch „Winterwerfer“ überzeugen
47 Meter vorgenommen, mit Bestleistung von 49,66 Metern gewonnen - so lautete die rundum positive Bilanz der Mannheimer Diskuswerferin Shanice Craft, die sich im gleichzeitig ausgetragenen Winterwurf bei der B-Jugend durchsetzte und rundum zufrieden war. Ebenfalls eine persönliche Bestleistung gab es für die Frankfurter Hammerwerferin Svenja Kern, die sich im letzten Versuch auf 47,94 Meter steigerte und damit noch Gold vor Lisa Maurer-Fischer (LAV Hückelhoven; 46,60 m) gewann. „Das ist ein tolles Gefühl“, brachte sie es auf den Punkt.
53,50 zu 53,50 Meter stand es am Ende des Diskuswurf-Wettkampfes der männlichen B-Jugend. Aufgrund des besseren zweitbesten Versuchs ging Gold an den Potsdamer Phillip van Dijck vor Pablo Nolte aus Dortmund. Nur 47 Zentimeter weniger bedeuteten Bronze für den Neubrandenburger Christian Jagusch.
Deutlicher war das Ergebnis im Hammerwurf der gleichen Altersklasse. Dem Frankfurter Maximilian Becker gelangen zwar nur zwei gültige Versuche, mit 69,66 Metern aber der weiteste des ganzen Wettkampfs. Der Kulmbacher Johannes Limmer sicherte sich mit 65,22 Metern Silber. Fast die gleiche Siegesweite erzielte der Hildesheimer Alexander Teuteberger im Speerwurf, wo er mit 69,94 Metern den Potsdamer Christian Ebert (67,47 m) auf den Silberrang verwies.
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