Renaissance der Werfer beim LAC Quelle
Der Blick auf die Liste der Neuzugänge des LAC Quelle Fürth/(seit 1991) München/(und neuerdings) Würzburg war sicherlich schon beeindruckender. Aber weder Tim Lobinger 2000 noch Carsten Eich Jahre zuvor wurden ihrem großen Namen auch auf der Ergebnisliste gerecht.
Mark Newton - ein Kraftpaket für das LAC Quelle (Foto: Gantenberg)
Esther Möller bestritt aufgrund einer langwierigen Verletzung nicht einmal einen Wettkampf für den bayerischen Großverein. Athleten dieser Güteklasse zu verpflichten, ist für den Verein seit den erheblichen finanziellen Kürzungen des Hauptsponsors im Vorjahr nicht mehr möglich. Dafür weht beim LAC nunmehr der frische Wind der Jugend, wenngleich die Talente, die am heutigen Freitag in der Quelle-Halle der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, allenfalls Fachleuten bekannt sind. Dem unwissenden Rest wollen wir auf die Sprünge helfen.Wer sind Julia Zandt und Tobias Obermeier?
Unverkennbar Werfer und damit Athleten, die beim LAC Quelle in den letzten Jahren ein eher kümmerliches Dasein fristeten. Während der Diskuswerfer Tobias Obermeier, Teilnehmer bei der U-20 WM in Kingston/Jamaika und mit 54,36 Meter bester Jugendlicher mit dem Zwei-Kilo-Diskus, von der LG München zum LAC wechselt, ziert das Trikot der 18-jährigen Speerwerferin Julia Zandt (Bestleistung 50,32 Meter) statt des hübschen Namens LG Würm Athletik künftig der nicht minder schöne Namen des "LAC Quelle Fü/Mü/Wü".
Wer sind Patrick Werner und Mark Newton?
Ebenfalls Werfer und vor allen Dingen gute Beispiele für die Philosophie des Vereins, künftig auf Talente aus dem Einzugsbereich zu setzen. Nun hat sich dieser Einzugsbereich auf Nordbayern erweitert und von eben dort kommen die kräftigen Burschen.
Mark Newton (bisher UAC Kulmbach) führt die A-Jugendbestenliste im Hammerwurf mit seinen 69,77 Metern mit großem Vorsprung an.
Patrick Werner, 1,87 Meter groß und austrainierte 90 Kilogramm schwer, belegte bei den Deutschen B-Jugend-Meisterschaften für die TG Würzburg den vierten Rang und will mit Unterstützung seines neuen Clubs unbedingt zu den U-18-WM ins kanadische Sherbrooke.
Wer sind Annika Hohneiser, Simone Langhirt und Lisa Dausacker?
Eigengewächse des neuen Fusionspartners LAZ Kreis Würzburg und allesamt seit diesem Jahr berechtigt, ein Kraftfahrzeug zu führen...
Annika Hohneiser ist zudem mit ihren 18 Jahren bereits Bayerns erfolgreichste Sprinterin – bei Bayerischen Meisterschaften der Frauen gingen sowohl in der Halle als auch unter freiem Himmel alle Sprinttitel an die zierliche Unterfränkin. Mit 11,91 Sekunden und insbesondere 24,26 Sekunden über die doppelte Distanz zählt sie zu den deutschen Sprinttalenten.
Simone Langhirt springt Stabhoch und wurde bei den U-18 Weltmeisterschaften in Debrecen Vierte. Noch ohne internationalen Einsatz, dafür bereits fleißig für ein Ticket zu den U-20 Europameisterschaften in Tampere/Finnland trainierend, ist die Langhürdlerin Lisa Dausacker.
Peter Hargasser kommt aus der Oberpfalz
Viele neue Namen also, die alle auch in den Kaderlisten des DLV auftauchen und von denen so mancher manchem in Zukunft sicherlich leichter von den Lippen geht. Peter Hargasser, sympathischer, hürdensprintender Zehnkämpfer von der LG Domspitzmilch Regensburg und Phillipp Legath, der als Zweiter der Deutschen Meisterschaften über 1500 Meter in Wattenscheid vom ASV Köln in seine fränkische Heimat zurückkehrt, müssen dem interessierten Leichtathletik-Beobachter wohl nicht mehr näher gebracht werden.
Stephan Louw, mit 27 Jahren der älteste "Neuzugang" hingegen war bisher als Namibias Sportler des Jahres 2001 lediglich in Deutschlands ehemaliger Kolonie bekannt. Der Weitspringer – mit Bestleistung von 8,17 Meter – startete 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney und hofft auf die deutsche Staatsbürgerschaft.