René Herms: "Die Saison kann kommen"
Der Deutsche Meister über 800 Meter, René Herms, blickt optimistisch auf die anstehende Freiluftsaison. "Die Vorbereitung lief in allen Bereichen sehr gut und ich war verletzungsfrei", berichtet der erst 20-jährige Pirnaer nach zwei Trainingslagern in Zinnowitz, "die Saison kann kommen."
René Herms ist bereit für die neue Saison (Foto: Chai)
Seinen ersten Start absolviert er am kommenden Freitag in Dessau. Dort möchte er eine ähnlich schnelle Zeit wie im Vorjahr – damals hatte er in 1:46,83 Minuten gewonnen - anbieten und er denkt auch schon an die WM-Norm für Paris von 1:46:00 Minuten. "Die Norm bereits am Anfang zu laufen, wäre schön, dann braucht man dieser nicht mehr hinterher zu jagen."Dick markiert hat er in seinem Terminkalender selbstverständlich das Sparkassen DLV-Meeting in Dortmund. Natürlich bedauert er es etwas, dass es am 15. Juni nicht zum neuerlichen Duell mit dem verletzten Olympiasieger Nils Schumann, dem er bei den letzten beiden nationalen Großereignissen, den Titelkämpfen vor einem Jahr in Wattenscheid und den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig, das Nachsehen gab, ausfällt.
"Wilfred Bungei ist ein Top-Mann"
"Die Zuschauer hätten sich dieses Duell sicher gewünscht", sagt er, verweist aber gleich auf einen anderen Konkurrenten, der ihn im Stadion Rote Erde erwartet: "Wilfred Bungei ist ein Top-Mann. Wenn er gut drauf ist, kann er eine ganz schnelle Zeit laufen. Ich werde versuchen, mit ihm an der Spitze mitzuhalten." Die Bestleistung des Kenianers liegt bei 1:42,34 Minuten und stammt aus dem letzten Jahr.
Die Entscheidung, im März auf die Hallen-WM in Birmingham zu verzichten und das Abitur vorne anzustellen, bereut René Herms im nachhinein nicht: "Das war für mich richtig, eine Hallen-Weltmeisterschaft kommt wieder."
WM-Halbfinale angepeilt
Seine Konzentration gilt nun auch ganz dem Weg zur Weltmeisterschaft Ende August in Paris. Für seinen angepeilten Auftritt dort hat er sich mindestens das Halbfinale zum Ziel gesetzt, aber auch ein bisschen Spekulieren ist erlaubt, denn er sagt: "Das Finale wäre natürlich noch schöner."
Den Blick noch weiter voraus gerichtet, hält er auch den deutschen 800-Meter-Rekord von Willi Wülbeck nicht für unmöglich. "Ich glaube, das ist vor allem dann machbar, wenn zwei starke Leute laufen und sich daran versuchen." Nils Schumann könnte dieser zweite Athlet sein und vielleicht ist es ja bei einem der hoffentlich noch vielen wartenden Duelle zwischen den beiden eines Tages soweit, dass auch diese Marke von 1:43,65 Minuten fällt.