René Herms – "Es ist noch mehr drin!"
Der Deutsche Meister über 800 Meter, René Herms, nutzte die Team Challenge am Sonntag in München, um Selbstvertrauen für die Olympischen Spiele in Athen zu tanken. Er preschte in 1:44,14 Minuten in der Weltjahresbestenliste nach vorne auf Platz elf und in der ewigen deutschen Rangliste sogar noch vor Olympiasieger Nils Schumann auf die Fünf. Erfahren Sie im Interview mit dem Pirnaer mehr über seinen Auftritt in München und seine Athen-Perspektiven.
René Herms lief in München ein forsches Rennen (Foto: Kiefner)
René Herms, Sie sind gestern bei der Team Challenge in München als neue persönliche Bestzeit 1:44,14 Minuten gelaufen. Hatten Sie sich diese phänomenale Steigerung um rund eine Sekunde zugetraut?René Herms:
Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich es erst gar nicht versucht. So eine Steigerung ist immer mal möglich. Dass es beim Länderkampf in München passierte, ist für mich umso schöner. Es hat alles zusammengepasst. Das Rennen, die Nationalmannschaft, das Wetter, das Publikum, die Atmosphäre...
Wie beurteilen Sie diese Team Challenge, die nun zum ersten Mal in München als Länderkampf stattgefunden hat?
René Herms:
Ich fand die Idee eines letzten Abschlusstests für Olympia sehr gut, um noch einmal einen Großteil der Mannschaft zusammenzuholen. Die Stimmung im Team passt und ich denke, das brachten die Athleten auch rüber.
Viele Ihrer Teamkollegen kamen direkt aus dem harten Training und so fehlte noch die Frische. Bei Ihnen machte es einen anderen Eindruck...
René Herms:
Ich bin trotz einer harten Trainingsphase recht gut in Schuss. Ich gehe ab Dienstag noch einmal ins Trainingslager nach Kienbaum, es ist für mich noch etwas Zeit bis zu den Olympischen Spielen in Athen. Wenn wir jetzt weiter gut arbeiten, ist sicherlich noch mehr drin.
In Zürich ging vor wenigen Tagen über 800 Meter mit Zeiten knapp über 1:43 Minuten ordentlich die Post ab. Was bedeutet das für Athen?
René Herms:
Ich war selber in Zürich, ich habe die Rennen dort live gesehen. Das waren durch die Reihe gute Zeiten von sehr starken Leuten, die man bei Olympia immer auf der Rechnung haben muss und die alle medaillenberechtigt sind. Ich hoffe, ich komme auch mal in den Bereich.
Mit welchem Ziel fahren Sie selbst jetzt zu den Olympischen Spielen?
René Herms
Ich sollte für Athen jetzt nicht zu sehr optimistisch sein. Das Rennen in München lief optimal. In Athen werden sicherlich andere Rennen gelaufen. Wenn es dort ähnlich schnell wird, wäre das gut für mich. Aber ich erwarte eher taktische Rennen. Ins Finale zu kommen wird sehr schwer. Wenn mir das gelingen würde, wäre ich schon zufrieden.