René Scheer - "Benötige kein Amt, um mitzuhelfen"
Der Spagat zwischen Beruf und Ehrenamt wird heutzutage immer schwieriger. Der Dortmunder René Scheer wird daher auf dem am Samstag anstehenden DLV-Verbandstag nicht mehr als DLV-Schatzmeister kandidieren. Das DLV-Präsidiumsmitglied scheidet aber nicht im Ärger, ganz im Gegenteil.
René Scheer tritt als DLV-Schatzmeister nicht mehr an, bleibt der Leichtathletik aber eng verbunden (Foto: Middel)
"Die Arbeit im Präsidium unter der Leitung von DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop war recht harmonisch und durch eine menschliche Atmosphäre gekennzeichnet", berichtet René Scheer, der als Geschäftsführer der ecofis GmbH und Vorstandsmitglied der ComNetMedia AG einen prall gefüllten Terminkalender hat.In seiner vierjährigen Amtszeit konnte René Scheer für den DLV, der 885.000 Mitglieder hat, einiges bewegen. Von großer Bedeutung für die Zukunft des Verbandes war vor allem die im Frühjahr 2004 geschlossene und seit Jahreswechsel mit langfristige Kooperation mit dem US-Sportartikelkonzern Nike.
Sport und Wirtschaft verbunden
Darüber hinaus sorgte der frühere Marathonläufer (Bestzeit 3:13 h) auch maßgeblich für die Sponsorenverträge mit der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) und der Firma Sankyo Pharma GmbH mit dem Produkt Mobilat. Zusammen mit einigen langjährigen Wirtschaftspartnern bilden diese Kontrakte für den DLV eine solide Grundlage für eine gesunde wirtschaftliche Zukunft.
"Dass Sport und Wirtschaft mehr denn je eng miteinander verbunden sind, wird im Budget des DLV daran deutlich, dass mehr als achtzig Prozent der Gesamteinnahmen im ordentlichen Haushalt nicht auf klassischen Regeleinnahmen wie Mitgliedsbeiträgen oder Gebühren beruhen, sondern Jahr für Jahr am freien Markt und damit im Wettbewerb mit anderen Sportarten zu erwirtschaften sind", erläutert René Scheer.
Professionalität
Der bisherige DLV-Schatzmeister, der im Beruf und Ehrenamt großen Wert auf Professionalität legt, möchte, dass im Hinblick auf die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin Anspruch und Wirklichkeit nicht zu weit auseinander klaffen.
Daher steht er nach reiflicher Überlegung auch voll und ganz hinter seiner Entscheidung, nicht mehr für das DLV-Präsidium zu kandidieren.
René Scheer, der von 1995 bis 2004 Präsident der LG Olympia Dortmund war, kennt alle Facetten der Olympischen Sportart. Daher wird der 54-Jährige der Leichtathletik nicht verloren gehen.
WM in Berlin
"Ich brauche kein Amt, um auch in Zukunft mitzuhelfen", betont René Scheer. So wird er sich weiter in der DLM (Deutsche Leichtathletik-Marketinggesellschaft) und der DLP (Deutsche Leichtathletik Promotion- und Projektgesellschaft) engagieren und sich natürlich auch bei den Vorbereitungen für die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin einbringen.
Den Vorsitz bei der LG Olympia wird er jedoch nicht wieder übernehmen, denn den weiß er bei seinem Nachfolger Jörg Lennardt in guten Händen.