| Prag Grand Prix

Rhonex Kipruto verpasst 10-Kilometer-Weltrekord um zwei Sekunden

Der Kenianer Rhonex Kipruto ist am Samstagabend in Prag als zweiter Läufer der Welt über 10 Kilometer unter 27 Minuten geblieben. Auch Frauen-Siegerin Caroline Kipkirui rannte eine Weltklasse-Zeit.
Jörg Wenig

Rhonex Kipruto hat in Prag (Tschechien) über die 10-Kilometer-Distanz die zweitschnellste je gelaufene Zeit erreicht. Der Kenianer gewann das Abendrennen am Samstag in 26:46 Minuten. Damit verpasste der erst 18-Jährige den Weltrekord um lediglich zwei Sekunden, stellte aber einen inoffiziellen U20-Weltrekord auf sowie eine Jahresweltbestzeit und einen Streckenrekord.

In der Breite der Spitze war der Birell Prague Grand Prix das beste 10-Kilometer-Männerrennen in der Leichtathletik-Geschichte: Nie zuvor rannten elf Männer in einem 10-Kilometer-Wettbewerb Zeiten von unter 28 Minuten. Auch bei den Frauen gab es einmal mehr absolute Weltklasse-Zeiten in der tschechischen Hauptstadt. Caroline Kipkirui (Kenia) gewann bei guten Wetterbedingungen in 30:19 Minuten und erzielte damit die drittschnellste je gelaufene Zeit sowie ebenfalls eine Jahresweltbestzeit. Noch vor einem Jahr wäre auch diese Zeit ein Weltrekord gewesen.

Reihenweise Läufer unter 28 Minuten

Rhonex Kipruto bestätigte, dass er einer der nächsten ganz großen Läufer aus Kenia sein kann. Bereits vor einem Jahr war er als 17-Jähriger in Prag eine Weltklasse-Zeit von 27:13 Minuten gelaufen. In diesem Jahr hielt er bereits vor Prag die Jahresweltbestzeit: In New York (USA) war er im April 27:08 Minuten gelaufen. Im Sommer wurde Kipruto zudem U20-Weltmeister über 10.000 Meter. Nun durchbrach er als zweiter Läufer der Leichtathletik-Geschichte die 27-Minuten-Barriere im 10-Kilometer-Straßenlauf. Schneller als Kipruto war bisher lediglich sein Landsmann Leonard Komon, der vor acht Jahren im holländischen Utrecht 26:44 Minuten gelaufen war.

Rhonex Kipruto setzte sich im Mittelteil des Rennens von seinen Konkurrenten ab und hatte schnell einen deutlichen, entscheidenden Vorsprung. „Es war ein gutes Rennen. Ich habe alles versucht, leider hatte ich keine Unterstützung bei der Führungsarbeit“, erklärte Rhonex Kipruto, warum er den Weltrekord so knapp verpasst hatte. Hinter ihm folgten seine kenianischen Landsleute Geoffrey Koech (27:18 min), Mathew Kimeli (27:26 min), Abraham Kipyatich (27:38 min) und Benard Lagat (27:40 min) auf den Rängen zwei bis fünf. Titelverteidiger Benard Kimeli (Kenia) wurde Achter mit 27:50 Minuten.

Caroline Kipkirui holt Fancy Chemutai ein

Im Rennen der Frauen hatte sich zunächst die favorisierte Fancy Chemutai (Kenia) nach knapp sechs Kilometern abgesetzt. Die Vorjahres-Zweite, die 2017 in Prag hinter der Weltrekord laufenden Joyciline Jepkosgei (Kenia; 29:43 min) eine Zeit von 30:06 Minuten erreicht hatte, sah schon wie die sichere Siegerin aus. Doch in der Endphase des Rennens konnte sie das Tempo nicht mehr halten und wurde auf dem letzten Kilometer noch von Caroline Kipkirui eingeholt.

Mit einer persönlichen Bestzeit von 30:19 Minuten gewann Kipkirui knapp vor Chemutai (30:22 min) und Diana Kipyokei (30:23 min). Als Vierte folgte mit etwas Abstand, aber immer noch in einer hochklassigen Zeit von 31:17 Minuten, Dorcas Tuitoek (Kenia). Dass drei oder mehr Läuferinnen in einem Rennen Zeiten von unter 31 Minuten erreichten, gab es bisher erst einmal: In Prag blieben vor einem Jahr vier Athletinnen unter dieser Zeit.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024