Richard Spiegelburg: Joker in der Warteschleife
Nur Lars Börgeling sprang am Samstag in Leverkusen höher als Richard Spiegelburg. Mit überquerten 5,70 Metern und dem zweiten Platz hinter seinem Vereinskameraden war der 24-Jährige durchaus zufrieden. "Endlich mal wieder diese Höhe geschafft zu haben, freut mich sehr, vor allem bei den widrigen Bedingungen." Zwar strahlte die Sonne ins Manforter Stadion, aber unberechenbare Winde und wiederholte Unterbrechungen hatten den Wettkampfrhythmus gestört.
Urlauber oder Teilnehmer? Richard Spiegelburg in München (Foto Chai)
Obwohl Spiegelburg am Samstag erfolgreicher war als die beiden EM-Fahrer Danny Ecker (wegen Schulterproblemen nicht angetreten) und Tim Lobinger (mit Wadenkrämpfen ausgeschieden), sieht er keinen Grund, die Europameisterschaften wieder zu thematisieren. "Ich plane für Anfang August Urlaub, und zwar in München. Man sollte so was nicht hinterher trauern, ich habe es abgehakt." Die Verletzung von Ecker sieht Spiegelburg als nicht so schwerwiegend, als dass er sich noch große Hoffnungen machen könnte. Ein letzter Belastungstest im Training am Donnerstag soll klären, ob Ecker EM-Form hat oder nicht. Und er wehrt weiter ab: "Bisher war meine Form gar nicht so gut, dass ich mich auf die EM als Teilnehmer freuen könnte."Die größten Chancen in München räumt Spiegelburg seinem Leverkusener Teamkollegen Lars Börgeling ein: "Lars ist der Konstanteste von allen. Wenn er keine Medaille holt, dann muss schon einiges schief laufen." Sonst möchte er sich nicht festlegen: "Mit 5,70 Metern wie heute ist man im Finale, und dann weiß keiner, was passiert." Sein persönliches Ziel ist es, in dieser Saison noch 5,80 Meter zu springen. Nach seinen eigenen Ausführungen wäre er damit in München nicht chancenlos. Und schließlich gibt er lächelnd zu: "Es würde mich schon freuen, wenn es noch klappen würde."