Richtig Trinken beim Wettkampf
Auf die Dosis kommt es an. Das gilt nicht nur für Gifte aller Art, sondern auch für die Trinkmenge. Wer zu viel trinkt, den bestraft seine Blase.
Kennen Sie das? Sie sind auf dem Weg zum Start – und plötzlich drückt die Blase. Verzweifelt suchen Sie eine Möglichkeit, sich zu erleichtern. Gar nicht so einfach, wenn Hunderte von Läufern das gleiche Bedürfnis haben.Eine mögliche Lösung: Beim Frühstück weniger trinken. Empfehlenswert ist es, etwa einen halben Liter in Form von Tee, Wasser oder Saftschorle zu sich zu nehmen. Auch eine Tasse Kaffee kann zum Frühstück genommen werden, wenn man an Kaffee gewöhnt ist. Dieser ist in den halben Liter einzurechnen.
Nicht zu viel zum Frühstück
Wer zum Frühstück deutlich mehr trinkt, aktiviert seine Niere und steigert die Wahrscheinlichkeit, nicht nur vor, sondern auch während des Wettkampfs dem Harndrang nachgeben zu müssen. Zumal auch die Nervosität vor dem Wettkampf ihren Teil zu dem gesteigerten menschlichen Bedürfnis beiträgt.
Wichtiger als das Trinken beim Frühstück ist jenes unmittelbar vor dem Start. Nehmen Sie eine alte Halbliter-Trinkflasche mit in den Startbereich und trinken Sie diese in den letzten zehn Minuten schluckweise leer. Die Flüssigkeit geht allmählich ins Blut über, sobald Sie gestartet sind. In dieser Phase wird die Niere nicht mehr aktiviert und Ihre körpereigene Wasserreserve erhöht sich um einen halben Liter.
Das Trinken eines halben Liters unmittelbar vor der Belastung müssen Sie jedoch im Training einige Male geübt haben – auch vor einer Tempotrainingseinheit, damit Sie sich daran gewöhnen, mit gut gefülltem Magen im Wettkampftempo loszulaufen.
Pro Stunde 0,6 Liter trinken
Während des Rennens sollten Sie pro gelaufener Stunde 0,6 Liter Flüssigkeit aufnehmen, die sehr viel Natrium enthält. Wer für einen Marathon länger als drei Stunden braucht, sollte einen Trinkgürtel mit vier bis sechs kleineren Fläschchen mitnehmen. In diese haben Sie vor dem Start das gleiche Getränk gefüllt, das Ihnen auch beim längeren und intensiveren Training geholfen hat, durchzuhalten. Mit Ihrem eigenen Getränk am Gürtel sind Sie unabhängig von den Verpflegungsstellen und können Ihre Versorgung exakt planen.
Extra-Tipp: Im Wettkampf doppelt so dick Mischen Sie Ihr gewohntes, physiologisch hochwertiges Sportgetränk doppelt so dick an. Füllen Sie es in die Fläschchen an Ihrem Gürtel. Nehmen Sie aus diesem Konzentrat jeweils einen Schluck 50 Meter vor einer Wasserstelle und dann spülen Sie nur noch mit zwei oder drei Schluck Wasser ordentlich nach. Mit dieser Trinkstrategie können Sie auf einfache Weise und gut geplant den Bedarf an Kohlenhydraten, Natrium sowie an Eiweiß abdecken.