Rico Freimuth im Facebook-Stress
Seine Olympia-Vorstellung hat Zehnkämpfer Rico Freimuth (Hallesche Leichtathletik-Freunde) eine Flut von Freundschaftsanfragen im Online-Netzwerk Facebook beschert. 150 Frauen fragten nach einem Date. Aber auch auf sportlicher Ebene steigt das Interesse: Verschiedene Vereine buhlen um den 24-Jährigen, der die WM 2013 in Moskau (Russland) schon fest im Blick hat.
Von 300 auf 1.709 Freunde in zwei Monaten. Olympia mit der hohen Fernsehpräsenz und seinem sechsten Platz (8.320 Punkte) hat Rico Freimuth viele neue Fans gebracht - eine Vielzahl von ihnen schickte eine Freundschaftsanfrage auf Facebook. Der Zehnkämpfer freute sich über das gestiegene Interesse und klickte ohne groß nachzudenken auf bestätigen - mehr als 1.000-mal. Mittlerweile ist er darüber nicht mehr so glücklich."Ich habe den Überblick verloren. Es macht kaum noch Spaß", erklärte der Hallenser der Mitteldeutschen Zeitung, auch Liebeserklärungen trafen per Nachricht ein, manche mit pikantem Inhalt. "Es kamen irre Heiratsanträge, manche schöne Unbekannte schrieb einfach: Ich liebe Dich, etwa 150 Mädchen und Frauen wollten mit mir ausgehen. Manche schickten Nacktbilder. Unglaublich."
Pünktlich zu Olympia hatte Rico Freimuth auf Facebook eigentlich auch eine öffentliche Fanseite geschaltet, der jeder User ohne Bestätigung folgen kann. Diese Funktion bietet Athleten die Möglichkeit, "Privates" und "Öffentliches" in dem Online-Netzwerk zu trennen. Seiner Fanseite folgen bisher aber nur 805 User, deutlich weniger also, als sein eigentlich privates Profil an Freunden aufweist.
Weichen für 2013 werden gestellt
Von seinen sportlichen Zielen lässt sich Rico Freimuth aber nicht ablenken - die WM im nächsten Jahr ist das große Ziel. Um dort Richtung 8.500 Punkte gehen zu können, verzichtet er auf eine Hallensaison und arbeitet an seinen Schwachstellen Stabhochsprung, Speerwurf und 1.500 Meter.
Nach sechs Wochen Grundwehrdienst hat das Wintertraining begonnen. Eine angerissene Sehne im Wurfarm ist inzwischen erfolgreich operiert. Um etwas für die Athletik zu tun, gehört momentan Boxtraining zum Alltag.
In welchem Trikot der 24-Jährige im nächsten Jahr um die WM-Qualifikation kämpfen wird, steht noch nicht fest. Es gibt ein Angebot, in Halle zu bleiben, aber auch andere Vereine haben Interesse. Seinem Trainer Wolfgang Kühne bleibt er auf jedem Fall treu.