Rita Girschikofsky - Powerfrau in Niedersachsen
Rita Girschikofsky steht seit 1994 steht dem Niedersächsischen Leichtathletik-Verband (NLV) als Präsidentin vor und führt gleichzeitig seit 2004 als Vorsitzende den Stadtsportbund (SSB) der Landeshauptstadt Hannover.
Für besondere Leistungen und außerordentliche Verdienste in der Führung der deutschen Leichtathletik wurde die 65-Jährige mit dem Hanns-Braun-Wanderpreis 2010 ausgezeichnet. Hohe Ehrenämter und einflussreiche Funktionärsaufgaben sind ihr genauso vertraut und wichtig wie basisnahe Übungsleiter-, Kampfrichter- und Leichtathletik-Helfertätigkeiten. „Sie ist eine engagierte, resolute und zugleich kritische Vorzeigefrau des Sports in Niedersachsen“, bringt es ihr NLV-Vizepräsident Dieter Krüger auf den Punkt.„Die Leichtathletik hat es mir schon in der Jugendzeit angetan“, sagt Rita Girschikofsky. Früher war sie eine erfolgreiche Langsprinterin und Mittelstrecklerin. Besonders Distanzen über 400, 600 und 800 Meter lagen ihr gut.
Athleten im Mittelpunkt
Nach der aktiven Zeit ist sie dann als Übungsleiterin der Muttersportart der Olympischen Spiele treu geblieben. Zahlreiche junge Talente hat sie betreut, angeleitet und trainiert. Als sechsjähriger Schüler gehörte unter anderem Eike Onnen - der mehrmalige Deutsche Hochsprungmeister - zu ihrer Trainingsgruppe.
Nach Tätigkeiten im SV Eintracht Hannover wurde sie stellvertretende Jugend-Chefin im NLV, später Vizepräsidentin und vor 16 Jahren Präsidentin des Leichtathletik-Verbandes. „Die Athleten standen und stehen für mich im Mittelpunkt“, sagt die dynamische Frau von der Leine. Der Mutter dreier Kinder und von vier Enkelkindern haben es besonders die „starken Männer“ angetan: „Werfer und Kugelstoßer stehen häufig nicht im Rampenlicht, daher verdienen sie besonderen Respekt und Anerkennung“.
Die DM-Queen von Braunschweig
Auch Dank ihres unermüdlichen Einsatzes fanden 2000, 2004 und 2010 dreimal Deutsche Meisterschaften in Braunschweig statt. Einem engagierten Team von Mitstreitern versteht es Rita Girschikofsky immer wieder neue Impulse und Ideen zu geben und Innovatives umzusetzen.
Menschlich integer, fachlich kompetent und überaus engagiert - Rita Girschikofskys Prädikate sind bemerkenswert. Eingeweihte wissen um die historisch begründeten Befindlichkeiten zwischen der niedersächsischen Landeshauptstadt und der Löwenstadt Braunschweig. Für die Hannoveranerin kein Problem sich dennoch für Braunschweig stark zu machen.
Ehrenamt eine Selbstverständlichkeit
Die Auszeichnung des Hanns-Braun-Wanderpreises gerade in Braunschweig überreicht zu bekommen, freut sie besonders und bringt sie zum Schmunzeln: „Als ich angesprochen wurde, ob der Präsident denn schon wegen einer wichtigen Angelegenheit mit mir gesprochen habe, antwortete ich: Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“
Die Freude über die Ehrung war dann sicherlich umso größer. Denn eine sichtlich gerührte Rita Girschikofsky strahlte mit der Sonne im Braunschweiger Eintracht-Stadion um die Wette. „Ich ehre sehr gern andere Menschen für ihre Leistungen, aber für mich persönlich ist die ehrenamtliche Arbeit eine Selbstverständlichkeit“, sagte Rita Girschikofsky zu der hohen Auszeichnung.
Viel erreicht - Noch viel vor
Auch nach Jahrzehnten ehrenamtlichen Engagements ist sie genauso motiviert wie am Anfang. 2014 möchte sie den präsidialen Staffelstab dann in jüngere Hände weiterreichen. Doch bis dahin hat Rita Girschikofsky gemeinsam mit den Präsidiumskollegen noch einiges vor. „Die Leichtathletik in Niedersachsen wird weiblicher, bunter und größer“, verweist sie auf die wachsende Mitgliederentwicklung im NLV. Sie versteht es, mit Herzblut und Gespür für Stimmungen zum Wohle der Leichtathletik zu wirken.
Auch für die neue Amtsperiode gilt es Ziele zu formulieren und zu verwirklichen. Im Bereich Werbung, Marketing und Sponsoring sollten weitere Potentiale genutzt werden. Die Kernsportart der Olympischen Spiele sollte noch selbstbewusster auftreten. Die Sportentwicklung im NLV muss dabei weiter mit Leben erfüllt und mit neuen Impulsen deutliche Akzente gesetzt werden.
„Die Leichtathletik in Niedersachen gilt es auf dem hohen Niveau zu halten und weiterhin ein starker Verband im Landessportbund und im Deutschen Leichtathletik-Verband zu bleiben. Auch künftig werden wir sportpolitisch wirken, um von der Politik, der Wirtschaft und den Medien als bewegter und agiler Breiten- und Gesundheits-Sportverband sowie als erfolgreicher und dynamischer Leistungs-Sportverband anerkannt zu sein“, formuliert die Sprecherin der Nord-Westdeutschen Verbände deutliche Ziele für die Zukunft.