Road To Munich mit Birgit und Gabi Rockmeier
Die Leichtathletik-Europameisterschaft in München (6. bis 11. August) rückt für die beiden Moosburgerinnen Birgit und Gabi Rockmeier, die dann in die Rolle der Lokalmatadorinnen schlüpfen, immer näher. Am 22. und 23. Juni streiften sie beim Europacup in Annecy (Frankreich) erstmals in diesem Sommer das Nationaltrikot über. Ein kleiner Vorgeschmack auf die EM in heimischen, bayrischen Gefilden.
Auftakt im Nationaltrikot für Gabi Rockmeier in Richtung EM München (Foto: Chai)
Am Freitagvormittag stand der Flug vom München Airport nach Genf an. Gemeinsam mit den DLV-Trainern Ewald Kaufmann, der fachmännisch für die Ticketverteilung zuständig war, und Gerhard Böttcher sowie Christian Fuchs (leichtathletik.de) ging es zum Check-In. "Wir sind alle eine Familie", stellte Gabi Rockmeier mit einem Augenzwinkern am Schalter fest. Am Gate bekam die Gruppe, die später als erste in Annecy eintreffen sollte, mit 400-Meter-Läuferin Anke Feller, Dreispringer Charles Friedek und dessen Trainer Bernd Knut, die von Köln über München anreisten, weitere Verstärkung. Rechtzeitig stieß auch noch der Delegationsleiter und DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop hinzu. Nach dem knapp einstündigen Flug in die Schweiz und weiteren 45 Minuten im Bus traf die "Vorhut", die von DLV-Cheftrainer Dr. Bernd Schubert und DLV-Organisationsleister Horst Blattgerste in Empfang genommen wurde, im Comfort Hotel La Mandallaz ein und es ging an die Zimmerverteilung. Bis zum Abend zur Mannschaftsbesprechung hatte sich das gesamte DLV-Team schubweise eingefunden und es konnte die Wettkampfvorbereitung für die zwei Tage beginnen.Einzel und Staffel am Europacup-Samstag
Am Samstag griff Gabi Rockmeier als erste DLV-Starterin im B-Lauf über 100 Meter in das Geschehen ein. Nach 11,52 Sekunden stoppte für sie die Uhr. Zwillingsschwester Birgit hatte natürlich von der Tribüne den Lauf interessiert verfolgt. Wenig später standen sie schließlich gemeinsam an der selben Stelle, um zu beobachten, wie sich Sina Schielke im A-Lauf über 100 Meter schlug, ehe sich die Kurzsprinterinnen auf die spätere 4x100-Meter-Staffel vorbereiteten. Für Gabi Rockmeier war es zum Ende des ersten Europacup-Tages der zweite und letzte Auftritt, während sich Birgit ganz auf die 4x400 Meter am Sonntag konzentrieren konnte. Die amtierende Deutsche Meisterin lief an Position zwei gegen die Hallen-Europameisterin Muriel Hurtis aus Frankreich, übernahm den Stab von Melanie Paschke und übergab ihn dann an Sina Schielke. Nur um knappe acht Hundertstel musste sich das Quartett, das von Schlußläuferin Marion Wagner vervollständigt wurde, in 42,49 Sekunden den Französinnen geschlagen geben. "Beide Wechsel sind noch etwas zu verbessern", analysierte Gabi Rockmeier kritisch optimistisch mit Blickrichtung München, "von Muriel Hurtis war ich gar nicht so weit weg."
Abstecher zum Lac d'Annecy
Den für sie freien Sonntagmorgen nutzte sie schließlich zu einem Abstecher zum Lac d'Annecy, dem herrlich vor einer malerischen Berglandschaft gelegenen See des Städtchens, während sich Birgit Rockmeier auf ihren Staffeleinsatz vorbereitete. Die DLV-Frauen kämpften gegen die Französinnen um einen Platz unter den ersten Zwei und damit um die begehrten Weltcup-Tickets. Es ging also um wichtige Punkte. Das "Ding" musste nach Hause gelaufen werden. An der dritten Position übernahm sie von Claudia Marx, die bei dem Wechsel zu Sturz kam, den Stab und übergab ihn dann nach einer flotten Runde an Schlußläuferin Florence Ekpo-Umoh, die in 3:28,72 Minuten nichts mehr anbrennen ließ. "Ich bin schnell angelaufen", berichtete Birgit Rockmeier nach dem Lauf, "hinten raus hat mir noch die Spritzigkeit gefehlt. Ich hoffe, dass ich das bis zu den Deutschen Meisterschaften verbessern kann."
Es gilt nun in Wattenscheid
Nach der Rückreise aus Annecy am 24. Juni und dem darauffolgenden wettkampffreien Wochenende gilt es nämlich am 5. und 7. Juli in Bochum-Wattenscheid bei den nationalen Titelkämpfen für die beiden Zwillinge. Danach wird die EM-Mannschaft des DLV weitestgehend nominiert und es ist die letzte Chance, die EM-Normen in Angriff zu nehmen. Während sich Gabi Rockmeier, die auf einen Einzelstartplatz über 200 Meter ("Dort traue ich mir mehr zu als über die 100 Meter") hofft, relativ sicher sein kann, was die Staffel angeht, muss Birgit wegen einer Sonderregelung für die 400-Meter-Europameisterin Grit Breuer vielleicht noch bis zum 27. Juli zittern. Dann sollen beim Meeting in Leverkusen die Staffelplätze der Viertelmeilerinnen endgültig untereinander ausgelaufen werden.
Es steht allerdings außer Frage, dass Birgit und Gabi Rockmeier als zwei der wenigen bayrischen Athleten alles daran setzen werden, bei der Europameisterschaft im Münchner Olympiastadion dabei zu sein. Schließlich kann und soll das noch einmal ein echter Höhepunkt in der sportlichen Karriere der beiden 28-jährigen werden.
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