Berliner Halbmarathon feiert Jubiläum
Der 25. Berliner Halbmarathon ist das erste große internationale Running-Highlight der neuen Saison in Deutschland. Und das Jubiläum verspricht einiges, sowohl in spitzensportlicher als auch in breitensportlicher Hinsicht. Am 3. April wird voraussichtlich ein neuer Teilnehmerrekord erreicht.
Der Berliner Halbmarathon feiert am Sonntag Jubiläum (Foto: Bytepark)
Vor zwei Jahren starteten bei dem mit Abstand größten und hochklassigsten deutschen Rennen über die exakt 21,0975 Kilometer 17.692 Teilnehmer. Nun deutet der Stand der Anmeldungen darauf hin, dass diese Zahl durch die Nachmeldungen übertroffen werden könnte. Neben Läufern und Inline-Skatern werden auch wieder Walker, Rollstuhlfahrer, Handbiker sowie die Schüler und Anfänger, die beim "Fun-Run" über 3,5 Kilometer laufen, dabei sein. Mit bis zu 18.000 Teilnehmern ist zu rechnen. Mit dem Berliner Halbmarathon ist in der deutschen Hauptstadt im Frühjahr ein echtes Pendant zum Berlin-Marathon entstanden. Dafür sorgt auch das deutlich ausgebaute Rahmenprogramm, dessen Zentrum die "Berlin Vital" Frühjahr ist. Die Sport- und Fitnessmesse findet wieder an den drei Tagen vor dem Start in den Messehallen am Funkturm statt.
"Stadtrundlauf"
Noch 1997 waren beim Berliner Halbmarathon weniger als 3.000 Teilnehmer am Start, zwei Jahre später waren es immer noch unter 4.000. Doch danach ging es rapide aufwärts. Und in den letzten zwei Jahren pendelte sich die Gesamtzahl bei über 17.000 ein. Der Berliner Halbmarathon steht in der Liste der größten Rennen über die 21,0975 Kilometer weltweit bereits auf Position acht.
Die Strecke des Berliner Halbmarathon könnte kaum attraktiver sein. Wer im lockeren Tempo läuft, kann sich die Stadtrundfahrt in der deutschen Hauptstadt sparen. Denn die 21,0975 Kilometer führen an fast allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei, vom Brandenburger Tor über das Schloß Charlottenburg, den Kurfürstendamm mit der Gedächtnis-Kirche, den Checkpoint Charlie und am Ende den Berliner Dom. Zuletzt säumten über 100.000 Zuschauer die Strecke.
Hochklassige Konkurrenz und deutsche Top-Läufer
Nicht nur breiten-, sondern auch spitzensportlich hat der Berliner Halbmarathon in den vergangenen Jahren eine prima Entwicklung genommen. So ist zum Beispiel der Kursrekord des Spaniers Fabián Roncero, der 2001 mit 59:52 Minuten siegte, noch immer auch der Europarekord.
Bei den Männern startet am Sonntag mit dem Süd-Koreaner Bong-ju Lee der Olympia-Zweite von 1996 im Marathon. Er hat außerdem den Boston-Marathon 2001 gewonnen. Doch favorisiert sind voraussichtlich wieder einmal die Läufer aus Kenia. Darunter ist Patrick Ivuti, dessen Bestzeit von 59:45 Minuten sogar noch etwas schneller ist als der Streckenrekord. Damit steht der Kenianer an zweiter Stelle der ewigen Bestenliste, wenn man nur solche Rennen berücksichtig, die von ihrer Streckenführung rekordtauglich sind.
Weitere Kenianer sind zu beachten. Christopher Kandie und Paul Kimugul haben Bestzeiten von 61:24 und 61:29 Minuten. Außerdem ist mit Jospeh Ngolepus der Berlin-Marathon-Sieger von 2001 am Start. Er gewann damals in 2:08:47 Stunden und hat eine Halbmarathon-Bestleistung von 60:56 Minuten.
Luminita Zaituc mit Chancen
Ein alter Bekannter, der den Berliner Halbmarathon in der Vergangenheit bereits gewinnen konnte, ist auch wieder mit am Start: Stephan Freigang. Seine Siege liegen allerdings schon eine Zeit zurück, so gewann er 1990 und 1992 und lief auch hier in Berlin seine Bestzeit von 61:14 Minuten.
Während Stephan Freigang aber eher nicht zu den Favoriten auf Platz eins zählt, könnte bei den Frauen eine Deutsche ganz vorne mitlaufen. Luminita Zaituc (LG Braunschweig) ist die zurzeit stärkste deutsche Straßenläuferin. Sie wird sich in erster Linie mit der vierfachen Siegerin des Berliner Halbmarathon auseinandersetzen müssen, Joyce Chepchumba. Die Kenianerin startet als Vorjahressiegerin mit der Nummer eins. Für sie ist dieses Rennen die Generalprobe für den hochklassigen London-Marathon, der zwei Wochen später stattfindet.
Absage von Carsten Eich
Vorne mitlaufen kann vielleicht auch die Polin Monika Drybulska, die im vergangenen Sommer in Berlin die City-Nacht über 10 Kilometer in 33:23 Minuten gewonnen hatte. Und aus Kenia kommt Emily Kimuria. Sie war beim Berlin-Marathon 2003 Zweite in 2:28:18 Stunden. Ihre Halbmarathon-Bestzeit steht bei 1:11:27.
Carsten Eich, Sieger von 1993 mit dem damaligen Europarekord von 60:34 Minuten, musste seinen Start verletzungsbedingt absagen.