Robert Harting bewegt zehn Tonnen die Woche
Neuer Trainer, ein Hallenwettkampf und die Idee der Sportlotterie. Robert Harting (SCC Berlin) ruht sich nicht auf seinen Erfolgen aus, sondern sucht neue Herausforderungen. „Jedes Jahr hat andere Farben und am Ende kommt ein schönes Bild dabei raus“, erklärt er. Die Veränderungen sollen unterm Strich doch dabei helfen, dass etwas bleibt: Der Erfolg.
Wer im Moment umzieht und keine Lust hat, Waschmaschine und Kühlschrank herumzuschleppen, kann sich vertrauensvoll an Robert Harting und seine Trainingspartner Julia Fischer und Christoph Harting wenden (beide ebenfalls SCC Berlin). Das Trio schwitzt in diesen Tagen besonders im Kraftraum und bewegt einiges: "Zehn bis zwölf Tonnen die Woche", erzählt Robert Harting.Ein Wettkampf ausgerechnet in dieser Trainingsphase ist eine besondere Herausforderung, "weil man sich kaum bewegen kann", so der dreimalige Weltmeister. Aber Robert Harting wäre nicht er selbst, wenn er diese Herausforderung beim ISTAF Indoor (1. März) nicht annehmen und sich sogar darauf freuen würde . "Ich denke, die Leute werden laut genug sein, dass alle Schmerzen passé sind." 10.000 Leichtathletik-Fans werden zu dem Event in der Berliner o2-World erwartet.
Vor dem Hintergrund der Trainingsphase rechnet der Olympiasieger beim Diskuswettbewerb unterm Hallendach mit 63 bis 64 Metern. Gewinnen will er natürlich in "seiner" Stadt. Ob das gelingt, hängt auch davon ab, wie speziell sich die Konkurrenz auf den Wettkampf vorbereitet.
Projekt „Olympia-Gold“ 2016 angelaufen
Im Hinterkopf ist schon die Planung bis hin zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) in zweieinhalb Jahren. Mit dem Trainerwechsel zu Torsten Schmidt sind die Weichen in diese Richtung gestellt. Das Ziel ist klar: Ganz oben bleiben. Wie der Weg dorthin aussieht, steht dagegen noch nicht ganz fest. "Wir denken auf dem Thema Diskuswerfen herum", so der 29-Jährige, und zwar nicht nur in Sachen Training und Technik, sondern auch als Geschäftsmodell.
Der Athlet und Mensch Robert Harting liebt es, zu tüfteln und Neues auszuprobieren. Ausmerzen möchte er zum Beispiel Schonhaltungen, die sich durch seine Knieprobleme eingeschlichen haben. "Diese Schonhaltung ist für die Technik sehr kontraproduktiv." Das soll korrigiert werden.
Dass er momentan an vielen kleinen Stellschräubchen justiert, dämpft aber nicht die Ansprüche für die kommende Sommersaison. "Ich werde meine Ziele auf Grund der neuen Struktur nicht minimieren. Ich will meine drei Gürtel verteidigen", erklärt der Berliner, der Olympiasieger, Weltmeister und Europameister ist. Um den Europameistertitel geht es in diesem Jahr in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Sportlotterie: Antrag eingereicht
Ein mögliches Risiko, die zum Erfolg führenden Pfade der Vergangenheit zu verlassen, will "Der Harting" durch Fleiß minimieren. "Ich habe mir eine neue Situation geschaffen und muss eben ein bisschen mehr arbeiten, um eventuelle Fehler, die passieren, auszumerzen." Spätestens im Olympia-Jahr soll dann alles stimmen. "Dann können wir hoffentlich einen ordentlichen Hammer rausholen.“
In dem Team, mit dem der Diskuswerfer eine Sportlotterie auf die Beine stellen will, heißt es momentan: Durchhalten. Der Antrag ist abgegeben. "Wir hoffen, dass wir eine Lizenz bekommen." Erst dann kann das Projekt so richtig anlaufen, mit dem zusätzliches Geld für die Sportförderung erwirtschaftet werden soll.