Robert Harting gewinnt die Regenschlacht
Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin) hat seine Medaillensammlung um EM-Gold erweitert. Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona (Spanien) hatte er noch hinter dem Polen Piotr Malachowski das Nachsehen, bei der EM 2012 in Helsinki (Finnland) kam keiner an ihm vorbei: Mit einem Wurf auf 68,30 Meter holte er sich den Titel vor dem Olympiasieger Gerd Kanter (Estland; 66,53 m) und Zoltan Kovago (Ungarn; 66,42 m).
Pünktlich zu Beginn des Wettbewerbs öffnete der Himmel seine Schleusen. Nasse Bahn, nasser Ring, nasse Disken: Die Diskuswerfer hatten wahrlich keine optimalen Bedingungen. Robert Harting legte mit 63,02 Metern einen mäßigen Start hin, übernahm aber mit dem zweiten Wurf (65,80 m) die Führung. Im vierten Versuch schleuderte er dann sein Wurfgerät auf 68,30 Meter – das sollte der Gold-Wurf sein.Robert Harting führt mit seinem Sieg die Reihe der Erfolge deutscher Athleten bei Europameisterschaften fort: Sechs EM-Titel haben die Deutschen bereits gesammelt, Nummer sieben geht auf das Konto des Berliners.
Markus Münch verpasst Endkampf
Der letzte deutsche Europameister war 1998 Lars Riedel, dem damals 67,07 Meter für den Sieg gereicht hatten. Den Meisterschaftsrekord von 68,83 Metern, aufgestellt 2002 vom Ungarn Robert Fazekas, verfehlte Robert Harting nur um 53 Zentimeter.
Der zweite Deutsche im Finale, Markus Münch (LG Wedel/Pinneberg), verpasste als Neunter mit 61,25 Metern den Endkampf – ebenso wie der junge Brite Lawrence Okoye (60,09 m), der mit seiner Bestleistung von 68,24 Metern eigentlich zum Kreis der Medaillenkandidaten gezählt hatte.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
Robert Harting (SCC Berlin)
Ich bin sehr glücklich. Ich habe mir vor London einen Wettkampf im Regen gewünscht und das habe ich bekommen. Trotzdem hat mich der Regen überrascht, ich habe alle meine Regenklamotten im Hotelzimmer gelassen. Die finnische Organistaion hat einen guten Job gemacht, trotzdem einen runden Wettkampf zu ermöglichen, auch im Regen.
Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg):
Der neunte ist der undankbarste Platz, da wäre man lieber Zehnter oder Elfter. Die Bedingungen waren sehr schwierig. Ich konnte nicht so richtig Druck entwickeln. Ab morgen beginnt die Olympia-Qualifikation. Ich bin jetzt zwei Wochen zuhause, dann geht es nach Kienbaum. Vor London starte ich nur noch in Schönebeck. Insgesamt war die EM für mich eine gute Generalprobe. Ich habe nach drei Jahren endlich das Finale erreicht.
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