Robert Harting glänzt bei DKB-Duellen
Robert Harting braucht die Herausforderung – am besten die seines „Lieblingssgegners“ Piotr Malachowski. Und der Pole trieb den Berliner am Samstag bei den erstmals ausgetragenen DKB-Duellen in Neubrandenburg zur neuen persönlichen Bestleistung von herausragenden 69,69 Metern. Seine bisherige Bestleistung hatte bei 69,43 Metern gestanden.

Das herausragende Duell des Tages lieferten die Diskuswerfer Robert Harting und Piotr Malachowski. Selbst sehr gute 65,59 Meter im ersten Versuch reichten Weltmeister Robet Harting nicht, um einen Siegpunkt zu sammeln, da Piotr Malachowski 67,22 Meter dagegen hielt. Es blieb allerdings der einzige Punkt für den Polen, da Robert Harting danach richtig aufdrehte, nach einem ungültigen Versuch für beide im zweiten Versuch zwei Punkte holte und im fünften Versuch den letzten fehlenden Zähler mit der herausragenden Bestleistung von 69,69 Metern holte.
Zugabe von Robert Harting
Robert Harting war so begeistert, dass er gleich noch einen Zugabewurf zeigte. „Jetzt ist mir klar, dass man hier weit werfen kann“, sagte er mit Blick auf die Weltrekorde von Jürgen Schult und Gabriele Reinsch, die beide in Neubrandenburg erzielt wurden. „Schade, dass der Wind vor dem letzten Versuch etwas abgeflaut war, sonst wären die Bedingungen noch besser gewesen.“
Deutlicher war der Sieg der Hallenserin Nadine Müller, die wie Robert Harting für das DKB-Team startete. Mit 3:0 und dem weitesten Wurf auf 62,98 Metern holten sie sich den Sieg gegen Sabine Rumpf (LSG Goldener Grund), deren weitester Wurf bei 57,49 Metern landete.
Konzentration auf gültige Versuche
Klare Entscheidungen gab es zu Beginn in den Hammerwurf-Wettbewerben, wo sich die Frankfurter Europameisterin Betty Heidler und der Leverkusener Markus Esser aus dem DKB-Team klar mit 3:0 gegen ihre Herausforderer Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) und Jens Rautenkranz (USC Mainz) durchsetzten. Die Tagesbestweiten waren 72,05 bzw. 74,30 Meter.
„Das war mal komplett was anderes, weil jeder Versuch zählte“, sagte Betty Heidler. „Man musste sich vor allem darauf konzentrieren, dass man den Versuch gültig macht“, fügte Markus Esser hinzu. Betty Heidler hatte sich zuletzt konzentriert auf den Continental-Cup am kommenden Wochenende in Split (Kroatien; 4./5. September) vorbereitet, wo sie über 75 Meter werfen und siegen will.
Ralf Bartels schlägt den Olympiasieger
Auch im Kugelstoßen war das Ergebnis eindeutiger, als man zuvor vielleicht erwartet hätte. Mit jeweils 3:0 gingen die Siege durch Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) an das DKB-Team. Das Nachsehen hatten die Wattenscheiderin Denise Hinrichs und Polens Olympiasieger Tomasz Majewski.
„Wenn Tomasz den dritten Versuch gehalten und nicht ungültig gemacht hätte, wäre es noch einmal richtig spannend geworden“, sagte Ralf Bartels. „So war es etwas schade für das Publikum, dass es so schnell vorbei war. Das sollte man noch einmal überdenken.“ Seine 21,07 Meter, die er im zweiten Versuch in seinem Trainingsstadion erzielte, waren nach seinen Angaben Stadionrekord.
Etwas Pech hatte Nadine Kleinert bei der Anreise, bei der „alles schief ging, was schief gehen konnte“. Sechs Stunden für 300 Kilometer, Ankunft erst gegen 14 Uhr, knapp zwei Stunden vor Wettkampfbeginn. „Dafür bin ich jetzt wirklich zufrieden“, sagte sie, nachdem ihr weitester Versuch bei 19,04 Metern gelandet war.
Nur ein Sieg für das Challenger-Team
Nur einmal und nicht fünfmal gingen die Hürdensprinter gegeneinander an den Start. Das Rennen der Männer über 110 Meter entschied DKB-Athlet Alexander John (LAZ Leipzig) mit 13,71 Sekunden für sich und besiegte den Niederländer Gregory Sedoc, der am Vortag spontan für Matthias Bühler (LG Offenburg) eingesprungen war. Den einzigen Sieg für das Challenger-Team holte die Bremerin Carolin Nytra, die über 100 Meter Hürden in 12,90 Sekunden gegen die Tschechin Lucie Skrobakova (13,23 sec) gewann. Mit Siegen in sieben von acht Duellen gab es einen eindeutigen Sieg für das DKB-Team.
„Mit dem Start der DKB-Duelle in Neubrandenburg ist es unserem Wirtschaftspartner Deutsche Kreditbank AG eindrucksvoll gelungen, ein neues Leichtathletik-Format zu testen. Für die Zuschauer ist das direkte Aufeinandertreffen der Athleten/innen eine kurzweilige und gleichzeitig spannende Angelegenheit. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung der DKB-Duelle am 12. September im historischen Olympischen Dorf bei Berlin“, sagte DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop.
Unter dem Motto „Weite, schnelle DKB-Duelle“ mit Schwerpunkt „Wurf“ gingen am Samstag 16 Athleten in acht Disziplinen an den Start. Für sehr gute Stimmung sorgten rund 4.000 Zuschauer, die jeden Versuch der Athleten begeistert beklatschten. Bei 17 Grad und Wind war es zwar etwas frisch, Sonne sorgte aber trotzdem für gute Bedingungen. Belohnt wurden die Sieger mit 3.000-Euro-Checks, die von der dreimaligen Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch überreicht wurde. Die nächsten Duelle in Elstal stehen unter dem Motto „Hohe, schnelle DKB-Duelle“ mit Schwerpunkt „Sprung und Lauf“.
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