Robert Harting glänzt in Halle
Vizeweltmeister Robert Harting (SCC Berlin) gewann am Samstag bei den 34. Werfertagen in Halle/Saale das Diskuswerfen mit der persönlichen Bestweite von 67,63 Metern und lieferte damit die beste Leistung des Meetings ab. Sechs DLV-Athleten übertrafen neben ihm die jeweils geforderte Olympia-Norm.
„Natürlich freue ich mich über die Weite, aber der Wettkampf lief nicht ganz rund“, war Robert Harting nicht vollkommen zufrieden. Dabei meinte er den Beginn mit einem ungültigen Versuch und den zweiten mit 58,98 Metern. Im dritten Durchgang aber warf er den Diskus mit Krawall auf 66,50 Meter, um dann im fünften Durchgang mit 67,63 Metern zu brillieren.„Allerdings gibt mir meine Form genügend Optimismus für die Olympischen Spiele in Peking. Dort will ich die Bronzemedaille gewinnen. Virgilijus Alekna und Gerd Kanter schätze ich noch als stärker ein, auch wegen ihrer Erfahrung“, so die vorausschauenden Worte des Berliners. Hinter dem Polen Piotr Malachowski (66,65 m) wurde Michael Möllenbeck (TV Wattenscheid 01) mit 63,72 Metern Dritter. Damit verfehlte er die zweimal geforderte Olympia-Norm von 64,50 Metern, die er bereits einmal erfüllt hat, knapp.
Deutlicher Sieg für Betty Heidler
Weltmeisterin Betty Heidler setzte sich im Hammerwurf mit 72,73 Metern klar durch. „Ich hatte mir heute eine 73er-Weite vorgenommen, und bin nun gelassen, denn es war nur wenig darunter“, sagte die Frankfurterin. Zweite wurde die Polin Kamila Skolimowska mit 70,75 Metern, die Betty Heidler neben der Kubanerin Yipsi Moreno mit zu den schärfsten Konkurrentinnen bei Olympia zählt. Die Olympia-Norm von 70,00 Metern, die sie als Weltmeisterin einmal erbringen muss, bot sie damit locker an.
Vizeweltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) gewann das Speerwerfen sicher mit einer Weite von 63,86 Metern, war aber damit nicht ganz zufrieden. „Sicher hatte ich eine größere Weite angepeilt, aber mir fehlt noch das richtige Wettkampfgefühl. Doch bis Peking bleibt ja noch einige Zeit, an der Technik zu feilen.“ Die Norm von 60,50 Metern, die sie als WM-Zweite nur ein- statt zweimal erfüllen muss, übertraf sie damit deutlich.
Katharina Molitor mit Olympia-Norm
Hinter der Rumänin Monica Stoian (61,97 m) wurde Katharina Molitor mit 61,74 Metern Dritte und erfüllte damit erstmals die Olympianorm. Die WM-Achte Linda Stahl (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) begann mit 51,02 Metern, hatte dann zwei ungültige Versuche und kam deshalb nicht in den Endkampf.
Zum Auftakt des Meetings hatten Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) und Christina Schwanitz (SC Neckarsulm) im Kugelstoßen einen spannenden Zweikampf geboten. Bis zum sechsten Durchgang führte Denise Hinrichs mit 19,07 Metern, doch dann drehte Christina Schwanitz den Spieß um und sicherte sich mit 19,23 Metern den Sieg.
„Ich hatte mich vor kurzem an der Hand verletzt, aber heute habe ich die Verletzung nicht mehr gemerkt“, erklärte die Siegerin. Beide Athletinnen übertrafen erstmals in dieser Saison die 18,35 Meter, die als Olympia-Norm gefordert sind. Persönliche Bestweite erzielte die Dritte Josephine Terlecki (LG Ohra Hörselgas) mit 17,52 Metern.
Darya Pishchalnikova setzt sich im Diskuswurf durch
Diskuswurf-Weltmeisterin Franka Dietzsch (SC Neubrandenburg) musste den Start kurzfristig wegen gesundheitlicher Probleme absagen. So war der Weg frei für die Europameisterin und WM-Zweite Darya Pishchalnikova (Russland), die mit 63,98 Metern gewann. Auf den Plätzen landeten Nicoleta Grasu (Rumänien) mit 63,06 Metern und Joanna Wiesniewska (Polen) mit 62,32 Metern. Lokalmatadorin Nadine Müller (Hallesche LA-Freunde) verfehlte als Fünfte mit 60,91 Metern die Olympianorm nur um neun Zentimeter.
Im Kugelstoßen der Männer kam es nicht zum erhofften Duell zwischen Peter Sack (LAZ Leipzig) und Ralf Bartels (SC Neubrandenburg), weil der Sachse am gleichen Tag im niederländischen Hengelo startete. Ralf Bartels wurde mit 20,07 Metern hinter dem Australier Justin Anlezark (20,29 m) Zweiter. „Es war nicht das, was ich mir erhofft hatte. Nach den 20,17 Metern von Versmold wollte ich heute die Olympianorm von 20,30 Metern packen. Aber es klappte nicht nach Wunsch.“
Matthias de Zordo stark
Im Hammerwerfen der Männer holte sich Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 76,50 Metern den Sieg von Jens Rautenkranz (USC Mainz; 76,29 m). „Ich trainiere erst seit viereinhalb Wochen wieder, pirsche mich langsam an die Olympianorm von 78,50 Metern heran. Am Dienstag soll es beim Wettkampf in Königs Wusterhausen schon weiter gehen“, erklärte er.
Im letzten Wettbewerb des Tages bot der junge Matthias de Zordo (SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken) mit einem Wurf von 82,51 Metern ein Supervorstellung. Damit überbot er nicht nur erstmals die Olympianorm (82,00 m), sondern gewann auch den Wettbewerb. Zweiter wurde der favorisierte Jarrod Bannister aus Australien mit 81,76 Metern, Dritter der Pole Igor Janik mit 78,15 Metern.
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