| Sportlerwahl 2014

Robert Harting ist "ganz einfach platt"

Es war ein großartiger Abschluss für die Leichtathleten bei der Gala zum Sportler des Jahres 2014 im Kurhaus von Baden-Baden. Robert Harting wurde zum dritten Mal hintereinander von Deutschlands Sportjournalisten auf Platz eins gewählt. Das hatte vor ihm noch nie ein Leichtathlet geschafft. Die Europameisterin über 3.000 Meter Hindernis, Antje Möldner Schmidt kam auf Platz fünf und wurde mit dem Sparkassen-Preis "Vorbilder im Sport" ausgezeichnet. Die beiden Kugelstoß-Asse Christina Schwanitz und David Storl landeten auf Platz zehn.
Peter Schmitt

„Für mich war das Jahr 2014 ein Jahr der Veränderung. Ich habe meinen Trainer gewechselt, habe viel für die Sportlotterie gekämpft, die nun endlich zum Beginn der Rückrunde startet, und hatte in Zürich bei einem meiner schwierigsten Wettkämpfe den EM-Titel geholt“, sagte ein sichtlich überraschter Robert Harting, der eigentlich überzeugt war, dass die Wintersportler nach den Erfolgen bei den Olympischen Spielen in Sotchi vorne liegen. „Ich weiß nicht, wie ich das werten soll. Ich bin ganz einfach platt.“

Zehnkampf-Legende Willi Holdorf, der vor 50 Jahren zum Sportler des Jahres gewählt wurde, sowie zahlreiche aktive und ehemalige Leichtathleten feierten den Erfolg und freuten sich zudem über Platz zwölf von Weitspringer Markus Rehm, Platz 13 der deutschen 4x100 Meter Staffel der Männer und Platz 15 für dem EM-Titel der DLV-Mannschaft bei der Team-EM in Braunschweig.

„Es kann alles klappen, muss aber nicht“

Nach wie vor arbeitet Harting an seinem Comeback und ist dabei in der Rehaklinik Donaustauf beim Physiotherapeuten der Fußball-Nationalmannschaft, Klaus Eder. Langes Stehen oder eine größere Belastung des linken Beines ist nach der Kreuzband-Operation noch immer nicht möglich, doch bis Ende Januar hofft Harting, dass er wieder mit dem Training beginnen kann.

„Es kann alles klappen, muss aber nicht“, lautet sein Motto für die neue Saison mit dem Höhepunkt der Weltmeisterschaften in Peking (China). Deshalb ist statt Druck derzeit Geduld angesagt beim Diskus-Olympiasieger, der in aller Ruhe Weihnachten mit seiner Familie und Freundin, der Diskuswerferin Julia Fischer, feiern möchte.

Oma Renate überreichte die Trophäe

Bis zuletzt wurde das Ergebnis der Wahl geheim gehalten und auch Roberts Oma Renate, die ihm den Preis persönlich überreichte, verriet nichts. „Das war schon immer mein Traum ihm diese Auszeichnung zu überreichen“, sagte Roberts Oma, die ihm diesmal nicht wie so oft Thüringer Knacker schenkte, sondern Süßigkeiten.

Am Ende lag Harting (2.100 Punkte) mit 45 Punkten vor dem Olympiasieger in der Nordischen Kombination, Eric Frenzel (2.055). Auf Platz drei landete Rodel-Olympiasieger Felix Loch (1.467).

Bei den Damen sicherte sich die erfolgreichste deutsche Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch (3147) den Titel. Sie widmete ihre Trophäe Udo Jürgens, der am Sonntag im Alter von 80 Jahren an Herzversagen verstorben ist und mit dem sie noch vor zwei Wochen den Geburtstag ihres Mannes in Salzburg gefeiert hatte.

Wieder einmal eine logistische Meisterleistung

Sichtlich zufrieden war ISK-Veranstalter Klaus Dobbratz. „Es war wieder einmal eine logistische Meisterleistung von unserem Team, alle Topathleten nach Baden-Baden zu bringen.“ Das beste Kompliment des Abends bekam Dobbratz von Bundestrainer Jogi Löw, der mit dem DFB-Team in der Kategorie Mannschaft des Jahres ganz vorne landete. „Die Wahl zum Sportler des Jahres ist immer wieder eine sehr werthaltige Veranstaltung, zu der ich gerne komme“, sagte Löw.

Und auch ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz geizte nicht mit Lob für das Familienfest der Sportler. „Heute war nicht die Quote entscheidend, sondern, dass ein gewisser Geist von der Sportlerwahl ausgeht.“

<link news:38402>Mehr: Robert Harting wieder Sportler des Jahres

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