Robert Harting macht im Ersten alles klar
Goldfavorit Robert Harting (SCC Berlin) hat bei den Olympischen Spielen in London (Großbritannien) mit der zweitbesten Qualifikationsweite (66,22 m) souverän das Finale im Diskuswurf erreicht. Auch Martin Wierig (SC Magdeburg) darf am Dienstag (7. August) erneut in den Ring steigen.
Nur einmal musste Robert Harting zur Tat schreiten, dann hatte er das Final-Ticket in der Tasche. Der zweimalige Weltmeister und Weltranglisten-Erste erzielte im ersten Versuch 66,22 Meter und übertraf die für das Finale geforderte Weite von 65,00 Metern deutlich.Martin Wierig, mit dem Rückenwind einer neuen Bestleistung von 68,33 Metern angetreten, schleuderte sein Wurfgerät im ersten Durchgang auf 64,13 Meter. Diese Weite reichte, um als achtbester Werfer ins Finale einzuziehen.
Der dritte deutsche Starter Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg) musste dagegen das Olympia-Stadion ohne 60-Meter-Wurf verlassen. Im ersten Durchgang flog sein Diskus auf 59,95, im zweiten auf 59,34 Meter. Sein dritter Versuch war ungültig, und so belegte er in der Endabrechnung Qualifikations-Rang 30. Der 26-Jährige war mit einer Saison-Bestleistung von 66,28 Metern nach London gereist.
Medaillenkandidaten wackeln
Insgesamt sechs Athleten konnten am Montag die 65-Meter-Marke übertreffen.Der Iraner Ehsan Hadadi konnte nach einem Wurf auf 65,19 Meter ebenso gleich nach dem ersten Durchgang seine Sachen packen wie der Kubaner Jorge Y. Fernández (65,34 m). Die beste Weite gelang dem Olympiasieger von 2008 Gerd Kanter (Estland), der sich allerdings erst mit dem dritten Versuch auf 66,39 Meter ins Finale rettete.
Spannend machte es auch die große britische Medaillenhoffnung Lawrence Okoye: Erst im letzten Durchgang gelang ihm mit 65,28 Metern der Befreiungsschlag. Die weiteren großen Medaillenkandidaten Piotr Malachowski (Polen) und Virgilius Alekna (Litauen) verpassten die Qualifikationsweite. Sie kamen auf 64,65 und 63,88 Meter – keine Glanzvorstellung, aber auch sie sind im Finale dabei.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB:
Robert Harting (SCC Berlin):
Der Wurf war noch ein bisschen vorsichtig. Ich bin sehr zufrieden, dass das so geklappt hat. Sich selber baut man immer Druck auf, das ist nichts Neues, aber der Druck von außen ist neu. Es ist ein komisches Gefühl. Es ist natürlich erdrückend, weil Druck drückt meistens. Es ist aber auch ein positives Gefühl, wenn man in der Situation ist. Man muss kucken, dass das alles gut kanalisiert wird, um morgen nicht kaputt zu gehen.
Martin Wierig (SC Magdeburg):
Ich bin wahnsinnig stolz auf mich, dass ich nach den beiden letzten Großereignissen, wo ich immer in der Quali hängen geblieben bin, jetzt den Schritt ins Finale geschafft habe. Ich hatte einen guten ersten Versuch. Danach ist die Spannung ein bisschen abgefallen, weil ich mir dann schon relativ sicher war. Ich habe das heute früh mit den 70.000 Leuten richtig genossen. Das ist echt Wahnsinn, wenn man hier reinkommt.
Markus Münch (LG Wedel-Pinneberg):
Ich weiß selber nicht, woran es heute lag. Eigentlich passte alles, ich habe nur keinen richtigen Bums auf den Diskus bekommen. Technisch waren die Würfe eigentlich okay. Sie sind einfach nicht geflogen. Mein Trainer wusste auch nicht so recht, woran es lag. Er fand die Würfe auch okay. Der letzte Versuch war noch ein Stück weiter, hätte aber auch nicht gereicht. Er war dann auch um einen Zentimeter ungültig. Schade. Die Atmosphäre war super, extra nervös war ich deshalb aber nicht. Das war kein Grund.
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