| Zeulenroda

Julian Reus sprintet 10,03 Sekunden - DR!

Beim 17. Meeting in Zeulenroda hat Julian Reus am Freitagabend seinen deutschen Rekord über 100 Meter auf 10,03 Sekunden verbessert. Robert Harting landete mit dem Diskus und 65,91 Metern seinen vierten Sieg in Serie. Über die Hürden ging sowohl der Sieg bei den Männern als auch bei den Frauen nach Leipzig.
Jan-Henner Reitze

Dieser Freitag war ein Sommertag wie aus dem Bilderbuch - während dabei die meisten von einem freien Tag am Baggersee träumen, denkt ein Sprinter an so einem Tag nur eins: Heute sind schnelle Zeiten möglich. Dass an diesem Gedanken etwas dran ist, bewies am Freitag in Zeulenroda Julian Reus (TV Wattenscheid 01). Der ohnehin schon schnellste Sprinter in der DLV-Geschichte verbesserte seinen eigenen deutschen Rekord über 100 Meter auf 10,03 Sekunden, eine Steigerung um weitere zwei Hundertstel.

In einer etwas ungewöhnlichen Perskeptive gibt es auch ein <link https: www.facebook.com julianreus100m _blank>Video des Laufes auf der Facebookseite das Deutschen Meisters. Passend an diesem Abend auch die Startnummer von Julian Reus: Es war die Eins. Der Rekordlauf gelang dem 28-Jährigen bei 0,5 Metern pro Sekunde Rückenwind. "Ich bin gut in Form, das ist wichtig für Amsterdam", erklärte der Star des Abends mit Blick auf die EM (6. bis 10. Juli). "Man sollte jetzt nicht davon ausgehen, dass ich da noch schneller laufe. Aber ich will gute Rennen im Einzel und mit der Staffel. Dann kann ich und können wir auch ein Wörtchen auf den vorderen Plätzen mitreden. Jetzt werde ich den Körper ein bisschen in Watte packen. Gesundbleiben ist das oberste Ziel.“

Auch über 200 Meter war der WM-Halbfinalist so schnell unterwegs wie nie zuvor. Bei seinen 20,23 Sekunden war der Rückenwind (+2,3 m/sec) für einen Eintrag in die Statistiken aber etwas zu stark.

Robert Harting sammelt weiter Sieg-Praxis

Um sich ein paar Süßigkeiten von seiner Oma abzuholen, würde sich die Fahrt nach Zeulenroda schon lohnen. So hatte Robert Harting (SCC Berlin) im Vorfeld des Wettkampfes am Freitag gescherzt. Eine Belohnung hat sich der Olympiasieger auf jeden Fall verdient. Der Sieg mit 65,91 Metern war der vierte in Serie und der dritte innerhalb einer Woche - nach den Deutschen Meisterschaften (68,04 m) am Sonntag und dem Meeting in Umeå (Schweden; 66,48 m) am Dienstag.

„Im Hinblick auf die internationalen Höhepunkte sind 65 Meter nach den ersten drei Versuchen ein gelungener Anfang. Hinten raus wollte ich etwas zu viel. Ich freue mich, dass ich wieder da bin und genieße die Situation mich messen zu können“, sagte Robert Harting. Auf die EM wird der Titelverteidiger verzichten. Seine Comeback-Wettkampfserie nach seinem Kreuzbandriss im Herbst 2014 deutet aber an, dass absolut wieder mit "dem Harting" zu rechnen ist. Er konzentriert sich im Trainingsaufbau ganz auf die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August).

Charlene Woitha erstmals über 70 Meter

Ohne die EM-Norm (70,50 m) bis zur Nominierung erfüllt zu haben, steht Charlene Woitha (SCC Berlin) im Amsterdam-Aufgebot. Die 22-Jährige bedankte sich sportlich für dieses Vertrauen und schleuderte den Hammer erstmals über die 70-Meter-Marke (70,98 m). Motivation, diese Leistung noch einmal zu verbessern, dürfte die Tatsache bringen, dass nur zwei Zentimeter zur Olympia-Norm (71,00 m) fehlten.

In der letzten Entscheidung des Tages wollte Sebastian Keiner (LAC Erfurt) über 1.500 Meter die Olympia-Norm (3:36,20 min) angreifen. Nach 800 Meter lag er noch voll im Plan, aber „auf der letzten Runde hat die Kraft gefehlt.“ Am Ende geht eine Siegerzeit von 3:40,35 Minuten in die Ergebnisliste ein. Zweitbester Deutscher wurde auf Rang drei mit einer persönlichen Bestzeit Julius Lawnik (SC Magdeburg; 3:42,83 min).

Cindy Roleder Schnellste über die Hürden

Mit zu viel Rückenwind (2,3 m/sec) bewältigte Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig) die 100 Meter Hürden in 12,88 Sekunden vor Zweiten Ricarda Lobe (MTG Mannheim; 13,00 sec) und Franziska Hofmann (LAC Erdgas Chemnitz; 13,00 sec). „Ich bin voll im Training. Dafür war die Zeit super.“ Ihre Erwartungen für Rio: „Von Lauf zu Lauf gucken und im Halbfinale alles geben. In einem Hürdenfinale kann dann alles passieren.“

Bei den Männern ging der Sieg über die Hürden ebenfalls nach Leipzig. In 13,51 Sekunden war der in Zeulenroda geborene Alexander John (SC DHfK Leipzig) Schnellster. „Der erste Wettkampf nach den Deutschen Meisterschaften war etwas schwierig, aber ich bin glücklich herzukommen. Es war wichtig für den Kopf in diesem Jahr die Norm früh abgehakt zu haben. Jetzt konzentriere ich mich erstmal auf die Europameisterschaften.“

Die Resultate finden Sie in der<link> Ergebnisrubrik.

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