Robert Harting schrammt an Edelmetall vorbei
Beinahe hätte Diskuswerfer Robert Harting am Dienstagabend das erste olympische Edelmetall für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gewonnen. Letztlich fehlten dem Berliner 71 Zentimeter, um sich auf den Bronzerang zu schieben. Gold gewann Weltmeister Gerd Kanter (Estland), der auch die Weltjahresbestenliste anführt.
Gleich zu Beginn hatte sich der Pole Piotr Malachowski mit 66,45 Metern an die Spitze des Feldes gesetzt und die Führung im zweiten Versuch gar mit 67,82 Metern ausgebaut. Dahinter übernahm Robert Harting zwischenzeitlich den Silberrang.Diesen verlor er aber im vierten Durchgang, als sich Gerd Kanter mit 68,82 Metern die Führung an die Spitze des Feldes setzte und sich der zweimalige Olympiasieger Virgilijus Alekna (Litauen) mit 67,79 Metern auf den dritten Rang schob. An dieser Reihenfolge konnte keiner der vier Werfer in den abschließenden beiden Versuchen etwas ändern.
Durch Erwartungsdruck belastet
„Ich bin jetzt erst einmal froh, dass es vorbei ist“, gestand Robert Harting nach dem Wettkampf. „Was einem da im Vorfeld im Kopf rumgeht, das kann sich keiner vorstellen. Man wird als Medaillenkandidat gehandelt und sieht sich auch selbst so“, beschrieb er den Druck, der auf ihm gelastet hatte.
„Zufrieden bin ich nicht. Schade dass sich die ganze Arbeit nicht gelohnt hat. Ich reise jetzt früher ab als geplant, ich halte das hier nicht mehr aus. Ich habe gemerkt, wie schwer es ist, als Medaillengewinner des Vorjahres in den Wettkampf zu gehen. Im vergangenen Jahr konnte ich viel lockerer angreifen.“
Unstimmigkeiten im Training
Als Grund für einen nicht perfekten Wettkampf führte er Unstimmigkeiten mit seinem Trainer Werner Goldmann an. „Ich habe in den letzten beiden Wochen schlecht trainiert. Jetzt heißt es abschalten, vergessen und an die WM in Berlin im nächsten Jahr denken.“
Robert Fazekas (Ungarn), der vor vier Jahren bei Olympia zunächst gewonnen und später wegen Dopings disqualifiziert und gesperrt worden war, kam mit 63,43 Metern auf den achten Rang. Mit dem Spanier Mario Pestano war der Dritte der Weltjahresbestenliste bereits nach dem Vorkampf ausgeschieden. Der Iraner Ehsan Hadadi, der im weltweiten Jahresvergleich hinter dem Spanier rangiert, hatte nicht einmal die Qualifikation überstanden.
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