Robert Harting steigt in die Diamond League ein
Spät aber doch. Robert Harting tritt am Sonntag (26. August) in Birmingham (Großbritannien) überhaupt zum ersten Mal in dieser Saison in der Diamond League an und das jetzt als Olympiasieger.
Bei der letzten Station vor den Finals in Zürich (Schweiz; 30. August) und Brüssel (Belgien; 7. September) trifft der Berliner Diskuswerfer nach der vorläufigen Startliste zur Revanche auf die weiteren Olympia-Medaillengewinner Ehsan Hadadi (Iran) und Gerd Kanter (Estland).Es erstaunt, aber es ist tatsächlich, nachdem bisher alles dem großen Saisonziel untergeordnet war, der erste Auftritt des deutschen Vorzeigeathleten in diesem Jahr in der Diamond League. Dass Robert Harting im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten nicht den Einladungen in die Diamond League folgt, hatte neben der Olympia-Vorbereitung aber auch noch andere Gründe.
Theoretische Chance
Zuletzt ließ der seit 31 Wettkämpfen ungeschlagene Olympiasieger, Welt- und Europameister nämlich in der FAZ durchblicken, dass es er nicht akzeptieren könne, wenn Veranstalter keine Antrittsprämie zahlen würden, nur weil die Athleten auf einen Start angewiesen sind, um im sogenannten „Diamond Race“ nach den 40.000 US-Dollar Preisgeld für Platz eins zu greifen.
Dieser Börse und damit dem Disziplinsieg steuert derzeit Gerd Kanter entgegen, der schon neun Punkte gesammelt hat und derzeit vor Ehsan Hadadi (6) führt. Für Robert Harting bestehen trotz des späten Einstiegs noch theoretische Chancen auf das ganz große Geld. Bei Siegen in Birmingham und Brüssel könnte er noch auf zwölf Zähler kommen und vorbeiziehen, falls die großen Konkurrenten patzen oder sich gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Einige Deutsche dabei
Neben Robert Harting sind in Birmingham aus dem deutschen Lager auch die Speerwerferinnen Christina Obergföll (LG Offenburg), Linda Stahl und Katharina Molitor (beide TSV Bayer 04 Leverkusen), die Stabhochspringerinnen Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), Martina Strutz (SC Neubrandenburg) und Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen), Mittelstrecklerin Diana Sujew (SC Potsdam) sowie die Kugelstoßerinnen Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) und Josephine Terlecki (SC Magdeburg) dabei.
Im Mittelpunkt des heimischen Interesses stehen bei der Veranstaltung vor allem die britischen Stars. Mit Greg Rutherford (Weitsprung) und Doppel-Olympiasieger Mo Farah, der die zwei Meilen läuft und derzeit auf der Welle der „Mo Mania“ schwimmt, haben sich auch zwei Helden der Spiele von London (Großbritannien) angesagt.
Insgesamt werden in Birmingham 16 Olympiasieger und 42 Olympia-Medaillengewinner erwartet. Einige davon waren erst am Donnerstag in Lausanne (Schweiz) am Start und reisten direkt weiter auf die Insel.