| Olympische Spiele

Robert Harting und die Verteidigung des Olymps

Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting ist schon am ersten Wettkampftag der Leichtathleten in Rio an der Reihe. Am Freitag muss das Alphatier die Qualifikation (65,50 m) meistern. Der Diskus-Riese ist trotz einer holprigen Saison mit vielen Problemen heißer denn je auf seinen zweiten Olympiasieg.
SID/dpa/mbn

Für Gold zieht Robert Harting blank. Es ist seine Lieblingsfarbe, das ist schon lange klar. Nun ließ sich der Diskus-Riese mit dem muskulösen Körper bei einem Foto-Shooting auch ganz in „Gold“ ablichten. Die Botschaft der Bilder ist vor seinem großen Olympia-Auftritt klar: Der Berliner will auch in Rio wieder glänzen. „Ich bin total high“, sagte Harting der „Sport Bild“, er habe sich lange nicht mehr so gut gefühlt und will trotz aller Probleme in den vergangenen Monaten „noch mal richtig einen raushauen“. Am Freitag muss der 31-Jährige zur Qualifikation ran, am Samstag steigt dann das große Finale (10.50 Uhr OZ/15.50 Uhr MESZ). 65,50 Meter sind für den Sprung in den Endkampf gefordert.

Seit 2010 hat Harting keinen Kampf um Gold verloren. Natürlich, er war verletzt, aber ihm haftet immer noch der Nimbus der Unbesiegbarkeit an. Harting ahnt, dass dies nun sein großer Vorteil werden könnte. Er sei ein „unkontrollierbarer Faktor“, sagte er. Seine Konkurrenten wissen, dass sie ihn am Tag des Showdowns seit 2.204 Tagen nicht schlagen konnten. 2010 bei der EM in Barcelona hatte ihm sein polnischer Rivale Piotr Malachowski Gold weggeschnappt. Harting war damals amtierender Weltmeister.

Längst nicht so gut in Schuss wie 2012

Malachowski hat sich in Abwesenheit von Harting auch zum Welt- und Europameister gekrönt, doch „Der Harting“ thront noch immer auf dem Olymp. „Ich werde alles dafür tun, damit er ihn nicht bekommt“, sagte Harting – den Olympia-Titel will das Leichtathletik-Alphatier weiter nur für sich. Nach der wegen eines Kreuzbandrisses im linken Knie verpassten WM 2015, einem Muskelfaserrisses im Brustmuskel sowie einer Entzündung im rechten Knie im Frühling, ist Harting gerade rechtzeitig für Olympia zurück. Natürlich hat er nicht die Form von 2012, das wäre vermessen.

Der Harting von 2016 hätte gegen den von 2012 „keine Chance“, sagte er. Aber für den Rest der Welt reicht es noch. Harting ist wieder so stark, dass er um Gold kämpft. Mit 68,04 Metern ist er die Nummer drei der Welt hinter Malachowski (68,15 m) und seinem jüngeren Bruder Christoph (68,06 m), mit dem er Freitag in der Qualifikationsgruppe B antritt. Im Trainingslager in Portugal holte sich Harting zuletzt den Feinschliff für Rio.

Motivationsfilm zur Einstimmung

Zur Einstimmung auf die Wettbewerbe hat der DLV am Donnerstag seine Asse heiß auf Olympia gemacht. „Du schaffst Deinen perfekten Moment“ und „Sei so gut, dass Deine Gegner Dich in Rio nicht ignorieren können“, heißt es in dem kurzen Clip, in dem Lionel Messi, Muhammad Ali und eben Robert Harting zu sehen sind. „Wir wollen nichts dem Zufall überlassen“, erklärte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen vor Beginn der Wettbewerbe. „Auch die mentale Verfassung und der Glaube, etwas Großes leisten zu können, müssen stimmen.“

Großes will auch Robert Harting im Finale am Samstag schaffen: „Ich freue mich, dass ich jetzt ein bisschen zocken kann, angreifen kann“, sagte Harting: „Ich bin in einer coolen Situation und freue mich drauf.“ Er gebe im Ring „einfach Vollgas“, freue sich „auf den Wettkampf“ und hat „nicht die Gedanken im Kopf: ,Was wäre wenn.‘ Das nimmt Energie weg“, sagte der Goldjunge, der auch in Rio wieder glänzen will.

Quelle: Sport Informations-Dienst (SID) mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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