Robert Harting zittert sich in Paris zum Sieg
Beim Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich) hat Diskus-Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin) am Freitagabend seine Siegesserie fortgesetzt. Mit 67,32 Metern flog sein Diskus diesmal aber nur wenige Zentimeter weiter, als die seiner Verfolger. Für den zweiten deutschen Sieg sorgte Christina Obergföll (LG Offenburg; 68,01 m) im Speerwerfen. Jamaikas Sprint-Superstar Usain Bolt gewann die 200 Meter in 20,03 Sekunden.

Am wenigsten beeindrucken ließ sich Barbora Spotakova (Tschechische Republik). Die Weltrekordlerin warf mit 67,57 Metern Saisonbestleistung und wurde Zweite, vor Mariya Abakumova (Russland; 65,12 m). Katharina Molitor (TSV Bayer 04 Leverkusen) musste sich mit Platz sieben begnügen (61,74 m), ein halber Meter mehr hätte Platz vier bedeutet.
Knapper Sieg
Auch das Diskuswerfen der Männer wurde im ersten Durchgang entschieden. Robert Harting schleuderte die Zwei-Kilo-Scheibe auf 67,32 Meter, danach verbuchte er keinen gültigen Versuch mehr. Das hätte fast die erste Saisonniederlage bedeutet.
Europameister Piotr Malachowski (Polen) kam bis auf sechs Zentimeter an Robert Harting heran. Dem drittplazierten Gerd Kanter (Estland) fehlten gerade einmal acht Zentimeter zur Siegesweite. Der Magdeburger Martin Wierig landete mit 64,20 Metern auf Platz sechs.
Usain Bolt siegt über 200 Meter
Der groß angekündigte Showdown zum Schluss hielt nicht ganz, was er versprochen hatte. Über 200 Meter setzte sich Usain Bolt in 20,03 Sekunden gegen den französischen Sprintstar Christophe Lemaitre (20,21 sec) durch und zog dabei nicht voll durch.
Im Stabhochsprung feierte Europameister Renaud Lavillenie (Frankreich; 5,73 m) einen ungefährdeten Heimsieg vor seinem Landsmann Jerome Clavier (5,63 m) und Konstantinos Filippidis (Griechenland; 5,63 m).
Gleich vier Springer kamen mit 5,53 Metern auf Platz vier, darunter mit Malte Mohr, Fabian Schulze (beide LG Stadtwerke München) und Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) drei Deutsche. Alexander Staub (LG Filstal) konnte seinen Aufwärtstrend mit 5,33 Metern und Platz acht nicht fortsetzen.
Carsten Schlangen nähert sich der A-Norm
Über 1.500 Meter nutzte Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) das schnelle Tempo. Seine 3:35,74 Minuten reichten zwar nur zu Platz 14, mit seiner Zeit unterbot der Vize-Europameister aber trotz eines Stolperers noch einmal die B-Norm für die WM in Daegu (Südkorea; 3:36,50 min) und näherte sich der A-Norm (3:35,00 min). Das Rennen gewann Amine Laalou (Marokko) in 3:32,15 Minuten.
Katja Demut kam im Dreisprung immerhin noch über die 14-Meter-Marke, nachdem der Wettkampf nicht gut angefangen hatte. 14,06 Meter brachten Platz sieben für die Jenaerin. Weltmeisterin Yargelis Savigne (Kuba) flog auf 14,99 Meter, soweit wie noch keine andere Dreispringerin in diesem Sommer.
Christian Reif und Raul Spank können nicht vorne mitmischen
Weitsprung-Europameister Christian Reif (ABC Ludwigshafen) kam mit 7,99 Metern nicht über Platz sieben hinaus. Es siegte Irving Saladino (Panama; 8,40 m). Chris Tomlinson (Großbritannien; 8,35 m) wurde mit neuem Landesrekord Zweiter.
Raul Spank (Dresdner SC 1898) erwischte diesmal keinen guten Tag. Der WM-Dritte wurde mit 2,23 Metern Hochsprung-Neunter. Jaroslav Baba (Tschechische Republik; 2,32 m) teilte sich mit dem höhengleichen Aleksey Dmitrik (Russland) den ersten Platz.
Starke Weiten im Kugelstoßen
Nadine Kleinert (SC Magdeburg) kam im Kugelstoßen nicht richtig in Schwung. 18,01 Meter und Platz sieben konnten die Vize-Weltmeisterin nicht zufrieden stellen. Weltmeisterin und Olympiasiegerin Valerie Adams (Neuseeland) wuchtete die Kugel auf 20,78 Meter und siegte vor Nadezhda Ostapchuk (Weißrussland; 20,49 m). Jillian Camarena-Williams stellte als Dritte (USA) den Landesrekord (20,18 m) ein.
Über 3.000 Meter Hindernis stahl ein Franzose den Kenianern die Show. Mahiedine Mekhissi Benabbad gewann in 8:02,09 Minuten. Erst mit deutlichem Abstand folgte Ezekiel Kemboi (Kenia; 8:07,14 min). Über 800 Meter siegte Weltmeisterin Caster Semenya (Südafrika) standesgemäß in 2:00,18 Minuten.
Über 5.000 Meter nahmen die Läuferinnen das hohe Tempo an. Meseret Defar (Äthiopien) entschied das Rennen am Ende in starken 14:29,52 Minuten für sich und stellte eine neue Weltjahresbestleistung auf. Ihre Landsfrau Sentayehu Ejigu (14:31,66 min) machte den Doppelsieg perfekt.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…