Robert Hering - Doppelsieg nach Höhepunkt
Robert Hering (TuS Jena) ist bei den Deutschen Jugend-Meisterschaften in Ulm seiner Favoritenrolle in den kurzen Sprintdistanzen gerecht geworden. Obwohl er "keine Lust" mehr hatte, wie er im Anschluss gestand, lief der B-Jugendliche am Samstag zu Platz eins über 100 Meter (10,75 sec) und lies am Sonntag die zweite Goldmedaille über 200 Meter (21,62 sec) folgen. "Eine DM nach dem Saisonhöhepunkt zu machen ist nicht gut", sagte der junge Thüringer mit den schwarzen Haaren.
Robert Hering
Denn dieser war für den 17-Jährigen die U20-Europameisterschaft in Hengelo (Niederlande). Hier lieferte er, der von seiner Altersklasse auch für die U18-WM in Ostrava (Tschechische Republik) startberechtigt gewesen wäre, Glanzvorstellungen am Fließband ab. Über 200 Meter verbesserte er die Deutsche B-Jugendbestmarke erst im Vorlauf (20,98 sec) und noch einmal im Halbfinale (20,96 sec). Im Endlauf belegte er dann einen hervorragenden fünften Platz. Mit der 4x100-Meter-Staffel folgte Gold und großer Jubel in seiner Heimatstadt. Die "Ostthüringer Zeitung" schrieb von einem "geschichtsträchtigen Tag für die Stadt Hermsdorf".
Von der Grundschullehrerin entdeckt
In der kleinen Stadt, die ihren überregionalen Bekanntheitsgrad vor allem dem "Hermsdorfer Kreuz" verdankt, hat Robert Hering mit acht Jahren den Weg zur Leichtathletik gefunden. Seine Grundschullehrerin Ingeborg Krah war es, die das Talent bei einem Schülerwettkampf entdeckte. Bis 2001 trainierte er beim SV Hermsdorf bevor mit dem Wechsel auf das Sportgymnasium in Jena auch der Vereinswechsel zum TuS erfolgte. Nachdem er einige Erfolge im Mehrkampf und Weitsprung feiern konnte, konzentriert er sich seit 2004 nur auf die Sprintstrecken. Seit 2006 wird er vom erfahrenen Stefan Poser betreut.
Ein wenig liebäugelt Robert Hering mit der Heim-WM 2009 in Berlin, doch was seine Ziele und Träume anbetrifft, gibt er sich, wenn auch jung an Lebensjahren, abgeklärt und realistisch. "Bei der Entwicklung spielt es eine ganz große Rolle, dass man von Verletzungen verschont bleibt." Soviel verrät er dann doch: Im nächsten Jahr will er sich über 200 Meter auf eine Zeit im Bereich von 20,70 bis 20,80 Sekunden verbessern.