Robert Hering unbeschwert ins Halbfinale
Bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm bezwang er die besten deutschen Sprinter, bei den Weltmeisterschaften in Berlin lief er unbeschwert ins 200-Meter-Halbfinale: Der 19-jährige Robert Hering (TuS Jena) ist als Dritter seines Zwischenlaufs in 20,58 Sekunden eine Runde weiter. Nach zahlreichen Absagen von Medaillenkandidaten darf er in einem ausgeglichenen Feld mit der elftbesten Zeit vom Finale träumen.
„Das war absolut geil!“, freute sich der U20-EM-Zweite nach seinem zweiten Auftritt im Olympiastadion. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich hier ins Halbfinale kommen kann. Naja, ein bisschen hatte ich vielleicht damit geliebäugelt, aber mein eigentliches Ziel war ja schon erreicht.“Nachdem er bereits als Vorlauf-Erster eine sehr gute Vorstellung geboten hatte, stand er in Runde zwei wieder neben dem Olympia-Dritten Wallace Spearmon (USA; 20,44 sec) in den Blöcken. „Mir war klar, dass er vorne weg laufen würde und dass er sich den Einzug in die nächste Runde nicht nehmen lässt.“ Seinen eigenen Lauf beschrieb der zweitjüngste deutsche WM-Teilnehmer als „noch nicht ganz rund“ und sein Ziel für die nächste Runde mit einem verschmitzten Lächeln so: „Ein Platz unter den ersten Acht wäre schon schön.“
Zimmernachbar ist draußen
Der Leverkusener Aleixo-Platini Menga schaffte den Sprung ins Halbfinale dagegen nicht. Als Sechster seines Laufs in 20,68 Sekunden fehlten ihm sechs Hundertstelsekunden zum Weiterkommen. „Es ging einfach nicht mehr, aber ich weiß, woran ich arbeiten muss“, berichtete der 22 Jahre alte U23-Vize-Europameister. „Jetzt werde ich noch härter trainieren. Aber diese Saison ist für mich beendet“, gab er bekannt.
In Berlin will er nun mit seinem Zimmernachbarn auf dessen Halbfinal-Einzug anstoßen: „Der Auftritt von Robert war total geil“, stimmte er diesem in dessen Fazit zu, „heute Abend wird erstmal gefeiert!“ - „Mit Limonade und alkoholfreiem Bier“, erläuterte Robert Hering die Abendpläne später ein wenig genauer.
Ebenfalls im Halbfinale stehen die Favoriten Usain Bolt (Jamaika; 20,41 sec) und Shawn Crawford (USA; 20,37 sec). Eine souveräne Vorstellung bot als Schnellster der Halbfinal-Läufe der zweite Jamaikaner Steve Mullings (20,33 sec), und auch der U20-Europameister Ramil Guliyev (Aserbaidschan) unterstrich in 20,40 Sekunden seine Ansprüche auf die nächste internationale Medaille. Nicht mehr im Rennen um die Medaillen ist Kim Collins (St. Kitts & Nevis), der ebenso wie über die 100 Meter im Zwischenlauf ausschied. Die WM in Berlin auf leichtathletik.de:
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