Merlene Ottey in Wien über 200 Meter deklassiert
Während der Veranstalter des bedeutenden Hallen-Meetings in Gent für den 9. Februar die Rückkehr von Merlene Ottey auf der großen Leichtathletik-Bühne ankündigte, testete die Sprinterin aus Jamaika, die jetzt für Slowenien startet, bereits am Dienstag in Wien ihre Form. Das Ergebnis war – wie von vielen erwartet – recht durchwachsen und weit entfernt von ihrem einstigen Niveau. Über zwei dritte Plätze kam die 42-jährige nicht hinaus.
Schafft Merlene Ottey auf ihre alten Tage noch einmal den Anschluss? (Foto: Schröder)
Auf den 60 Metern konnte Merlene Ottey, die in ihrer langen Karriere auf 34 internationale Medaillen verweisen kann, nach 7,39 Sekunden im Vorlauf mit ihren 7,30 Sekunden im Finale dabei noch am besten mithalten. Doch am Ende trugen sich die Österreicherin Bettina Müller (7,29 sec) und Alenka Bikar (7,30 sec) aus Slowenien vor ihr in der Ergebnisliste ein. Nora Ivanova-Güner schon schnell
Deklassiert wurde sie dagegen über 200 Meter. In ihrem Zeitlauf konnte sie mit einer Zeit von 23,93 Sekunden, mehr als zwei Sekunden über ihrem Hausrekord, die Bulgarin Jekaterina Tosheva (23,75 sec) nicht bezwingen. Den Abstand zur Weltspitze bekam Merlene Ottey allerdings in einem weiteren Zeitlauf von der für den LCC Wien startenden Türkin Nora Ivanova-Güner, die glänzende 23,05 Sekunden auf die Bahn brachte, aufgezeigt.
Somit steht fest. Für Merlene Ottey wird das 60-Meter-Rennen in Gent eine Herausforderung sein. Zhanna Block (Ukraine), Muriel Hurtis (Frankreich), Manuela Levorato (Italien), Karin Mayr (Österreich) und Kim Gevaert (Belgien) sind dort gemeldet und sicher nicht gewillt, sich von der einst bis zu ihrer Dopingaffäre so hochgejubelten "Gazelle" auf deren alten Tage noch in die Schranken weisen zu lassen.
Wenig internationale Klasse in Wien
Die Veranstaltung im Wiener Hallenstadion erlebte neben Nora Ivanova-Güner und Merlene Ottey keine weiteren internationalen Top-Athleten. So genügten der Salzburgerin Brigitte Mühlbacher über 800 Meter 2:06,42 Minuten zum Sieg, während die Ungarin Krisztina Papp (9:05,66 min) die 3.000 Meter gewann.
Die besten Leistungen in den Männerkonkurrenzen lieferten der Zagreber Weitspringer Sinisa Ergotic (7,92 m) und die Sprinter Patrick van Balkom (Niederlande; 21,12 sec / 200m) und Gabor Dobos (Ungarn; 6,65 sec / 60m ) ab.