Robin Schembera hat den Sieg verschenkt
Er suchte die Konkurrenz der besten 800-Meter-Läufer der Welt und wurde belohnt: Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) pulverisierte am Samstag beim Hallen-Meeting in Valencia (Spanien) seine Hallenbestzeit.
Der Deutsche Meister steigerte seinen Hausrekord als Dritter um ansehnliche neun Zehntelsekunden auf starke 1:46,66 Minuten. Nur Athen-Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy (Russland; 1:46,54 min) und der U23-Europameister des Vorjahres, Adam Kszczot (Polen; 1:46,61 min), erreichten vor ihm das Ziel.Trotz der Spitzenzeit war der 21-Jährige nicht komplett zufrieden. Denn Robin Schembera wusste, dass er in seinem dritten Rennen gegen „Spurt-König“ Yuriy Borzakovskiy den ersten Sieg hätte feiern können.
„Ich habe einen taktischen Fehler gemacht. Eingangs der letzten Kurve lag ich auf Platz drei hinter einem Spanier und einem Kenianer. Als sie langsamer wurden, wollte ich noch ein bisschen abwarten. Dann kamen aber außen Yuriy Borzakovskiy und Adam Kszczot vorbei. So war ich eingekeilt und konnte auf der Zielgeraden nicht mehr vorbeikommen“, analysierte Robin Schembera das bislang schnellste Hallenrennen seiner Karriere und ergänzte: „Auch wenn es vermessen klingt: Ich habe den Sieg verschenkt, ich hätte gegen Yuriy gewinnen müssen.“
Kein Hallen-WM-Start
Obwohl der Leverkusener damit locker die Norm von 1:47,20 Minuten für die Hallen-WM in Doha (Katar; 12. bis 14. März) unterbot, sehen seine Planungen keinen Start in der Wüste vor. Lieber will er zeitnah in die Vorbereitung für die Europameisterschaft Ende Juli in Barcelona (Spanien) starten.
Seine letzten Hallenrennen in diesem Winter werden daher die Deutschen Hallen-Meisterschaften in zwei Wochen in Karlsruhe sein. „2008 bin ich erstmals Deutscher Hallenmeister geworden, 2009 musste ich krank passen. Darum will ich mir in Karlsruhe den Titel unbedingt zurückholen“, schaut Robin Schembera selbstbewusst nach vorn. Das kann er auch. Denn ohne Zweifel muss sich die nationale Konkurrenz etwas Besonderes einfallen lassen, um den Leverkusener DM-Gold streitig zu machen.