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Mehrkampf-Rekord vom Winde verweht

Nur zwei Wochen nach seinem Zehnkampf-Weltrekord in Stendal mit 8.538 Punkten hat Rolf Geese bei den Deutschen Senioren-Mehrkampfmeisterschaften in Zella-Mehlis vergangenes Wochenende erneut eine Top-Leistung gezeigt. Leider wehte der Wind etwas zu stark. Bei den Damen gab es fünf Titelverteidigungen, darunter die von Jennifer Gartmann und Manuela Groß.
Jörg Reckemeier

Rolf Geese (LG Göttingen) sammelte am Samstag (15. Juni) in Zella-Mehlis im Fünfkampf 3.966 Punkte und war damit um 154 Punkte besser als der Franzose Pierre Darrot, dessen Europarekord seit dem Jahr 1996 bei 3.812 Punkten steht. Doch die von uns zunächst gemeldete Verbesserung des Europarekords ist nicht gültig, da der Wind bei Rolf Geese zu stark war.

Rolf Geese erzielte im Weitsprung 4,01 Meter (+ 2,9 m/s), kam mit dem Speer auf 30,97 Meter, lief die 200 Meter in 30,47 Sekunden (+ 1,7 m/s), warf den Diskus 31,37 Meter weit und beendete den Fünfkampf mit 6:54,55 Minuten über 1.500 Meter.

Karlheinz Teufert (SC Langenhagen) ist neuer Inhaber der deutschen Fünfkampf-Bestleistung der Klasse M90. Mit 3.608 Punkten löste er Georg Gerstner (TSV Dinkelsbühl) ab, der vor fünf Jahren 2.998 Punkte gesammelt hatte. Die Einzelleistungen von Karlheinz Teufert lauteten: 2,50 Meter im Weitsprung, 17,07 Meter im Speerwurf, 42,17 Sekunden über 200 Meter, 17,33 Meter im Diskuswurf und 10:41,21 Minuten über 1.500 Meter.

Basilius Balschalarski gewinnt 16. Fünfkampf-Titel

Einen ganz besonderen Rekord, der allerdings in keiner Liste festgehalten wird, stellte Basilius Balschalarski (M70; TuSpo Borken) auf. Mit dem Titelgewinn 2019 in Zella-Mehlis gewann der Hesse altersklassenübergreifend seinen 16. deutschen Meistertitel im Fünfkampf. Begonnen hatte Basilius Balschalarski seine einmalige Serie im Jahr 2002, als er den Titel in der Klasse M55 gewann und danach in den Klassen M60, M65 und M70 jede Teilnahme auch als Sieger beendete.

Lücken gibt es nur in den Jahren 2011, 2012 und 2015, als kein Ausrichter der Mehrkampfmeisterschaften gefunden wurde und die Titelkämpfe nicht stattfinden konnten.
Jetzt in Zella-Mehlis betrug sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten über 600 Punkte. Seine 3.850 Punkte setzten sich zusammen aus 4,42 Metern im Weitsprung, 39,28 Metern im Speerwurf, 30,96 Sekunden über 200 Meter, 35,27 Metern im Diskuswurf und 6:42,52 Minuten über 1.500 Meter.

In den Männerwettbewerben konnte neben Basilius Balschalarski nur noch Björn Wind (TuS Lörrach-Stetten) einen Titelgewinn aus dem Jahr 2018 wiederholen. Er hatte im Vorjahr in der Klasse M40 gewonnen und kam nun in seiner „neuen“ Altersklasse M45 mit 3.377 Punkten erneut zum Erfolg.

Fünf Titelverteidigungen bei den Seniorinnen

Ganz anders sah dies bei den Seniorinnen aus: In den neun Altersgruppen gab es fünfmal den erneuten Titelgewinn einer Athletin. In der Klasse W40 setzte sich Jennifer Gartmann (LG Westerwald) bei der ersten Disziplin an die Spitze, war bis zum Schluss ungefährdet und erzielte 3.369 Punkte. Mit 13,15 Sekunden über 100 Meter und 1,45 Metern im Hochsprung sammelte sie die meisten Punkte.

In der Klasse W45 sah es lange Zeit nach einer Überraschung aus, denn die außerhalb Berlins kaum bekannte Katharina Kamml (LG Süd Berlin) lag nach der vierten Disziplin noch fast gleichauf mit der erfahrenen Titelverteidigerin Manuela Groß (LAZ Kreis Günzburg). Die Berlinerin verlor dann aber im abschließenden 800-Meter-Lauf mehr als 200 Punkte gegenüber Manuela Groß, die mit 3.736 Punkten erneut gewann und mit 1,51 Metern im Hochsprung ihre punktbeste Disziplin hatte.

In der Klasse W60 genügten der Vorjahrssiegerin Wiebke Baseda (SV Grün-Weiß Harburg) 3.455 Punkte, um ihren 2018 gewonnenen Titel mit großem Vorsprung zu verteidigen.

Ulrike Hiltscher gewinnt zehnten Mehrkampftitel

Auch bei den Seniorinnen gibt es mit Ulrike Hiltscher (LG Neiße) eine Seriensiegerin, die 2003 in der Klasse W50 mit dem Sammeln der Mehrkampf-Titel angefangen hat. Mittlerweile startet Ulrike Hiltscher in der W65 und gewann in Zella-Mehlis ihre zehnte Fünfkampfmeisterschaft. Mit 4.313 Punkten kam sie nahe an ihr Vorjahrsergebnis heran.

Mit 3.369 Punkten verbesserte Vroni Lay (LG Filder), die schon 2018 den Fünfkampf in der Klasse W75 im Alleingang absolvieren musste, bei nahezu identischen Leistungen ihr Vorjahrsergebnis um 30 Punkte. 

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