Roman Sebrle feiert den Hattrick
Der Hattrick war ihm nicht zu nehmen. Nachdem die Saison längst gelaufen ist, freute sich Zehnkämpfer Roman Sebrle noch über eine feine Bescherung kurz vor der Adventszeit. In einer Umfrage unter Trainern, Funktionären und Journalisten wurde er zum dritten Mal in Serie zum Leichtathlet des Jahres in Tschechien gekürt.
Roman Sebrle: Zum dritten Mal in Folge Leichtathlet des Jahres (Foto: Chai)
Hinter dem Olympiasieger im Zehnkampf folgten Jaroslav Baba, der Olympia-Dritte im Hochsprung, als Zweiter und Vera Cechlova-Pospisilova, die Olympia-Vierte im Diskuswerfen, als Dritte.Roman Sebrle, der Weltrekordler (9.026 Punkte in Götzis 2001) und erste Mensch, der die 9.000-er Marke übertroffen hat, war hoher Favorit in Athen. "Ich will die Goldmedaille", hatte er noch in diesem Sommer optimistisch kundgetan, "denn in Sydney musste ich mich mit Silber begnügen." Das hat der Hüne, ein Muskelpaket auf zwei Beinen, auch geschafft.
Bei der Gala in Prag, die an diesem Wochenende über die Bühne ging, zog er froh gelaunt Bilanz. "Es war für mich ein ausgezeichnetes Jahr", sagte Roman Sebrle und schaute bereits weit voraus in die Zukunft, "ich hoffe, dass ich den Erfolg 2008 wiederholen kann." Dass er in Peking noch dabei sein will, wird die Konkurrenz gar nicht gern hören.
WM-Gold fehlt ihm noch in der Sammlung
Aber jetzt kommt erst die WM in Helsinki. Da hat er noch was gutzumachen. Denn WM-Gold fehlt ihm in seiner stattlichen Sammlung. Das Trauma von Edmonton 2001 spukt immer noch in seinem Kopf herum. Damals war er mit hohen Ambitionen angetreten und ist dann tief gefallen. Die Leiste bereitete ihm so heftige Probleme, dass Roman Sebrle meilenweit unter seinem gewohnten Leistungsniveau blieb. Dennoch dachte er nie ans Aufgeben, hielt bis zum bitteren Ende durch und musste sich bitter enttäuscht mit dem zehnten Platz begnügen. In Paris 2003 kam ihm dann der US-Amerikaner Tom Pappas in die Quere, der den tschechischen Riesen überraschend aufs Kreuz legte.
Roman Sebrle feiert am kommenden Freitag einen runden Geburtstag. Dann wird er 30 Jahre, ein Alter, in dem ihm alle Türen offen stehen. Roman Sebrle, der Ex-Fußballer ("Mit meinem rechten Schussbein habe ich mich als Linksaußen recht schwer getan"), ist keineswegs satt, er hat noch große Ziele vor Augen.