Roman Sebrle ist der König der Athleten
Roman Sebrle hat sie: Die erhoffte Goldmedaille bei einer großen internationalen Meisterschaft. Der tschechische Weltrekordler, dessen einziger größerer Titel bisher der des Europameisters war, sicherte sich in Athen erwartungsgemäß den Olympiasieg im Zehnkampf und lieferte mit 8893 Punkten die zweitbeste Leistung seiner Karriere ab. Sie bedeutete Olympischen Rekord.
Sein Jubel war verständlich: Roman Sebrle ist Olympiasieger. (Foto: Chai)
Der US-Amerikaner Bryan Clay fing den bis zum Speerwurf führenden Dmitriy Karpov (Kasachstan) noch ab und holte sich den zweiten Platz (8820 Punkte). Karpov wurde für 8725 Punkte mit Bronze belohnt. Mit Florian Schönbeck blieb einer von zwei deutschen Startern, die den Wettkampf beendeten, über 8000 Punkten (8077; Platz zwölf). Stefan Drews verfehlte dieses Ziel als 19. (7926 Zähler). Das waren 106 Punkte weniger als beim ruhrgas DLV-Mehrkampfmeeting in Ratingen. Schönbeck übertraf seine Ratingen-Leistung um 33 Punkte.Karpov nie mit Weltrekordchance
"Beide Tage waren sehr, sehr hart. Aber ich wollte hier unbedingt gewinnen und das hat geklappt. Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Roman Sebrle nach dem Wettkampf. Nun wolle er vor allem eins: Viel Zeit mit seiner Familie verbringen.
Mehrere Medien wähnten Dmitriy Karpov zwischendurch als Olympiasieger mit Weltrekord, da er bei Halbzeit über der Durchgangspunktzahl von Roman Sebrle bei dessen Weltrekord 2001 in Götzis lag. Doch eine Weltrekordchance hatte Karpov eigentlich nie, denn seine schwächeren Disziplinen kommen am zweiten Tag und stellten sich auch in Athen als solche heraus. 4,60 Meter im Stabhochsprung und 55,54 Meter im Speerwurf waren eine Klasse schlechter als die 5,00 Meter und die 70,52 Meter vom Roman Sebrle, der damit die Führung eroberte und sie bis ins Ziel des 1500-Meter-Laufes verteidigte.
Abschied von Erki Nool
Sogar Bryan Clay zog noch an Karpov, dem WM-Dritten von 2003, vorbei, da er mit 4,90 Meter und 69,71 Meter ähnlich stark wie Roman Sebrle agierte. Clays Punktzahl von 8820 ist die zweitbeste Leistung eines US-Amerikaners in der Geschichte des Zehnkampfes. Nur Dan O'Brien war bei seinem US-amerikanischen Rekord am 5. September 1992 besser (8891 Pkt.). Clay, 24 Jahre alt, ist in Athen zum sechstbesten Zehnkämpfer aller Zeiten aufgestiegen. 8660 Zähler hatte er als Bestleistung mit in die griechische Hauptstadt gebracht.
Sydney-Olympiasieger Erik Nool landete auf Platz acht. Athen sollte sein Abschied von der großen internationalen Bühne sein. Bei diesem ließ er sich vor allem im Stabhochsprung feiern. Hier zeigte der Este mit 5,40 Metern, wo seine Stärken liegen. Ein starkes Comeback gab Dean Macey. Der Brite, WM-Zweiter von 1999 und WM-Dritter von 2001, sammelte 8414 Punkte und wurde Vierter. Weltmeister Tom Pappas, Ex-Weltrekordler Tomas Dvorak und auch der Deutsche Dennis Leyckes mussten mit Fußverletzungen aufgeben.
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