Romy Spitzmüller – Nachwuchstalent nimmt Kurs
Bei ihrem Marathon-Debüt in Essen im Oktober machte die junge Frau vom Leichtathletikzentrum Leipzig in der Frauen-Konkurrenz erstmals so richtig auf sich aufmerksam. Romy Spitzmüller beeindruckte mit ihrem Überraschungssieg und der tollen Zeit von 2:34:57 Stunden. Damit katapultierte sie sich in die Top Drei der deutschen Jahresbestenliste.
Eine junge Läuferin mit Talent (Foto: Kiefner)
Jedoch war Romy Spitzmüller bis zu diesem Zeitpunkt kein unbekanntes Gesicht in der Leichtathletik. Bereits im Juniorenbereich und zuletzt auch in der Frauen-Konkurrenz unterstrich sie ihr großes Talent. So gewann sie zum Beispiel im Juni diesen Jahres den Halbmarathon in Regensburg. Außerdem ist sie über diese Distanz die amtierende Deutsche Juniorenmeisterin. Bunt gemischt ist das Programm der Langstreckenläuferin. Angefangen beim Straßenlauf von den zehn Kilometern bis zum Marathon über die 5.000 und 10.000 Meter auf der Bahn oder hin zu Crossläufen schreckt sie vor fast keiner Strecke zurück. Im Mittelpunkt steht aber in Zukunft hauptsächlich der Marathonlauf. Die ehrgeizige Athletin strebt eine Zeit unter 2:30 Stunden an. Sie selbst bezeichnet sich als zielstrebig und konsequent. Damit hat sie neben ihrem Talent weitere gute Voraussetzungen um erfolgreich Marathon zu laufen.
Vater hat sie zur "Rennerei" gebracht
Zum Laufen ist die gebürtige Leipzigerin schon sehr früh durch ihren Vater gekommen. Er ist selbst Marathonläufer – startete zuletzt in Leipzig. Damals trainierte Romy noch beim SV Lindenau unter den Fittichen von Lothar Brummer. Mit der Gründung des LAZ Leipzig 1996 wechselte die heute 22-jährige den Verein und wird seitdem von Karl-Heinz Baumbach trainiert. Unter seiner Leitung legt sie zwischen 180 bis 200 Kilometer pro Woche zurück.
Neben dem Sport absolviert sie ein Medientechnikstudium. Sie ist bereits im siebten Semester und wird im Frühjahr 2004 ihre Diplomarbeit schreiben. "Danach möchte ich halbtags arbeiten. Ein Full-Time-Job und mein Training lassen sich nicht unter einen Hut bringen", erzählt die sympathische Athletin über ihre privaten Zukunftspläne. "Außerdem lese ich sehr gern und gehe ins Kino. Mein Lieblingsschauspieler ist Johnny Depp. Ansonsten interessiere ich mich auch für andere Sportarten wie Schwimmen und Skispringen".
Daumen drücken für Olympia 2012 in Leipzig
Als echte Leipzigerin hofft Romy Spitzmüller natürlich auf den Zuschlag für Leipzig für die Olympischen Spiele 2012. Die Sportlerin ist sogar offizielle Befürworterin für die Bewerbung "ihrer" Stadt. Neben weiteren erfolgreichen Athleten wie zum Beispiel Lars Riedel, Silke Renk oder Catherine Bader-Bille nimmt sie unter anderem an Präsentationsveranstaltungen teil.
Auf ihre eigene Olympia-Premiere möchte das junge Talent aber nicht bis 2012 warten. "Die Olympischen Spiele 2008 in Peking sind ein sportliches Ziel in meiner Laufbahn." Und bei weiterhin zielstrebigem Training und der angepeilten Zeit ist das ein durchaus realistischer Zukunftsplan.
Trainingslager mit dem Bundestrainer
Zunächst wird sie aber zum Jahresende noch am Silvesterlauf in Peuerbach (Österreich) teilnehmen. Zur Vorbereitung auf die kommende Saison geht die Athletin zusammen mit Bundestrainer Wolfgang Heinig im Januar für zwei Wochen ins Trainingslager nach Spanien.
Im Frühjahr 2004 ist dann ein weiterer Marathonlauf geplant. Wo sie jedoch ihren zweiten Triumph in Angriff nehmen wird, steht noch nicht fest.