Rouven Christ mit Fehlstart und zwei Titeln
Sprinter Rouven Christ (LAZ Saarbrücken) holte sich am Sonntag bei den Hallen-Saarlandmeisterschaften an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken in 21,40 Sekunden den Titel über 200 Meter, blieb in 21,40 Sekunden aber etwas über seiner Bestzeit aus der Vorwoche. Über 60 Meter Hürden feierte der Italiener Paolo Dal Molin in 7,78 Sekunden außer Wertung ein gelungenes Comeback in seiner Paradedisziplin.
Auch wenn Rouven Christ für das beste Resultat bei den Saarlandmeisterschaften sorgte, war es nicht ganz sein Tag. Über 60 Meter wurde er nach einem Fehlstart disqualifiziert und über 200 Meter wäre er gerne etwas schneller gewesen als 21,40 Sekunden, bevor er auch mit der Staffel triumphierte „Wahrscheinlich war das alles ein wenig zu viel an diesem Wochenende“, meinte er anschließend. Bereits am Vortag war er in Luxemburg 21,37 Sekunden über 200 Meter gelaufen.Der 60-Meter-Titel ging so in 7,01 Sekunden an Robert Hind (SV Schlau.com Saar 05), der über 200 Meter in 21,72 Sekunden Zweiter wurde. Die schnellste Zeit über 60 Meter erzielte allerdings außer Wertung der Italiener Paolo Dal Molin in 6,82 Sekunden. Zuvor hatte der Hallen-EM-Zweite in 7,78 Sekunden bereits sein Hürden-Comeback nach langer Verletzungspause gegeben. Er hat wie schon im letzten Jahr sein Winterquartier in Saarbrücken aufgeschlagen.
Martin Jasper mit Doppelsieg in Weit- und Dreisprung
Den Saarlandmeistertitel über 60 Meter Hürden holte sich in 8,37 Sekunden der bisherige Zehnkämpfer Simon Hechler (LA Team Saar), der sich künftig auf den Weitsprung konzentrieren will. Auf den musste er am Sonntag aber genau wie auf die 60 Meter und das Kugelstoßen wegen Achillessehnenbeschwerden verzichten.
Neuer Weitsprungmeister wurde Martin Jasper (LC Rehlingen) mit 7,34 Metern.
Den weitesten Sprung des Tages schaffte mit 7,46 Metern aber Marcel Kirstges (LG Rhein-Wied), der seit einigen Monaten in Saarbrücken trainiert und außer Wertung am Start war. Wenig später sicherte sich Martin Jasper mit 15,68 Metern auch den Titel in seiner Paradedisziplin, dem Dreisprung.
„Ich denke, dass in der Halle dieses Jahr noch die 16 Meter drin sind“, hofft er auf weitere Steigerungen. „Letzte Woche war ich leider etwas krank und heute war das mein einziger gültiger Sprung. Bei den anderen waren aber schon ein paar ganz gute dabei.“
Sarah Knobe mit Weitsprungbestleistung
Auch bei den Frauen holte sich Sarah Knobe (SV Schlau.com Saar 05) den Doppelsieg im Weit- und Dreisprung. Im Weitsprung stellte sie mit 6,16 Metern eine neue Hallenbestleistung auf war damit natürlich sehr zufrieden, auch wenn vier Zentimeter zur DM-Qualifikation gefehlt haben. Der Dreisprung sei anschließend mit 11,97 Metern mehr ein gutes Training gewesen. Da hatte sie in der Vorwoche mit 12,44 Metern die DM-Norm von 12,60 Metern ebenfalls nur knapp verpasst.
„Ich würde natürlich gerne zumindest in einer Disziplin noch die DM-Quali springen“, sagte sie nach dem Wettkampf. „In welcher, das ist mir eigentlich egal.“ Die Qualifikation über 60 Meter hat ihre Vereinskollegin Lisa Schorr schon seit letzter Woche in der Tasche. Am Sonntag holte sie sich in 7,67 Sekunden den Titel und blieb nur eine Hundertstelsekunde über ihrer Saisonbestzeit. „Ich wäre gerne ein wenig schneller gewesen, habe aber noch Probleme am Start“, analysierte sie. „Da fehlt mir im Moment noch die Wettkampfroutine.
Aline Krebs auf den 3.000 Metern
Langhürdenspezialistin Louisa Valeske (SV Schlau.com Saar 05) plant in ihrem ersten Frauenjahr ohne die Hallen-DM. Nach überstandener Erkältung, die sie im Training zwei volle Wochen gekostet hat, überzeugte sie in 56,31 Sekunden über 400 Meter. Anschließend siegte sie in 25,67 Sekunden auch noch über 200 Meter. „Als Einstieg aus dem Training heraus war das alles okay“, freute sie sich.
Mittelstrecklerin Aline Krebs, die zum Jahreswechsel vom LAZ Saarbrücken zum ATSV Saarbrücken gewechselt ist, erreichte über 3.000 Meter in 9:49,69 Minuten genau ihr vorgenommenes Ziel unter 9:50 Minuten zu bleiben, um sich für die Hallen-DM in Leipzig (22./23. Februar) zu qualifizieren. „Ob ich dort über 3.000 oder 1.500 Meter starte, entscheidet sich aber erst nach dem Meeting in Düsseldorf Ende Januar. Ich konzentriere mich in der Halle eher auf die längeren Strecken als auf die 800 Meter“, beschreibt sie ihren aktuellen Schwerpunkt. Ihren nächsten Start plant sie am 19. Januar in Reykjavik (Island) aber dennoch über 800 Meter.
Abigail Adjei mit Rekord im Weitsprung
Erfolgreichster Nachwuchsathlet der Saarlandmeisterschaften war Lars Herrmann (LA Team Saar) mit insgesamt vier Titeln. Er siegte 60 Meter (7,01 sec), 200 Meter (22,30 sec), im Weitsprung (6,84 m) und mit der Staffel. Überzeugen konnte der Nachwuchs auch über die Hürden. Bei der weiblichen Jugend siegte Abigail Adjei (SV Schlau.com Saar 05) in 8,77 Sekunden vor Mehrkämpferin Louisa Grauvogel (LG Saar 70) in 8,80 Sekunden.
Später verbesserte die 17-Jährige Abigail Adjei im Weitsprung ihren eigenen U20-Hallen-Saarlandrekord aus dem Vorjahr um acht Zentimeter auf 6,07 Meter. Bei der männlichen Jugend überzeugte Florian Lickteig (TV Dudenhofen) außer Wertung in 8,08 Sekunden über 60 Meter Hürden. Langsprinterin Laura Müller (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal) konzentriert sich in der Hallensaison auf die kürzeren Strecken und holte in der U20 in 7,75 und 24,83 Sekunden die Titel über 60 und 200 Meter.
Für das stärkste Resultat bei den parallel ausgetragenen Winterwurfmeisterschaften sorgte Sophie Gimmler (LV Merzig), die Deutsche U18-Meisterin im Hammerwurf. Mit dem vier Kilogramm schweren Hammer kam sie auf 54,34 Meter und holte sich überlegen den Sieg.
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