Julio Rey triumphiert in Hamburg
Beim Hamburg-Marathon fielen die erwarteten Duelle aus. So souverän gestaltete der Spanier Julio Rey sein Aufeinandertreffen mit den als Mitfavoriten gehandelten Kenianern und wiederholte seinen Sieg von 2001 in neuem Streckenrekord von 2:07:27 Stunden. Die Belgierin Marleen Renders musste dagegen bei den schnellsten Frauen die Kenianerin Hellen Kimutai (2:25:52 h) ziehen lassen und ihr die Siegprämie überlassen.
Julio Rey jubelte wie 2001 wieder in der Hansestadt (Foto: Kiefner)
Julio Rey drückte bereits von Beginn an dem Hamburg-Marathon mit einem engagierten Auftakt seinen Stempel auf. Nach 1:10 Stunden sorgte der Spanier bereits frühzeitig für die Vorentscheidung und lief fortan einsam an der Spitze. Von diesem Kurs war er auch bis zum Ziel nicht mehr abzubringen. Der Südeuropäer gewann den Lauf in souveräner Manier in 2:07:27 Stunden. "Das Rennen war bis Kilometer 35 super", berichtete der Sieger im Ziel, "der Wind hat eine bessere Zeit verhindert." Der Hamburger Veranstaltungsmanager Wolfram Götz freute sich mit ihm: "Das war hervorragend." Die Kenianer Henry Cherono (2:11:55 h) und Barnabas Rutto (2:11:59 h) machten die weiteren Podestplätze unter sich aus.
Martin Beckmann lief als bester Deutscher auf der Zehn in neuer persönlicher Bestzeit von 2:15:15 Stunden ein: "Ich bin damit noch sehr zufrieden, so wie das Rennen im zweiten Teil gelaufen ist. Enttäuschend ist nur, dass es nicht für eine Zeit unter 2:15 Stunden reichte. Es war wahnsinnig wichtig für mich, hier zu laufen."
Das Nordlicht Steffen Benecke sagte in Hamburg mit etwas Wehmut der Marathonbühne adieu. "Ich hätte mich gerne besser verabschiedet", kommentierte er seine 2:22 Stunden, "gegen den Wind zu laufen hat sehr viel Kraft gekostet."
Luminita Zaituc stieg früh aus
Nicht nach Plan lief es für die Braunschweiger Vize-Europameisterin Luminita Zaituc, die bereits auf der ersten Hälfte das Handtuch warf und das Rennen wegen Rückenschmerzen vorzeitig beendete, sowie Marleen Renders, die beide heiß für den Sieg gehandelt wurden.
Ihrem mutigen Anfangstempo, das auf eine Endzeit um 2:20 Stunden hindeutete, musste die belgische Favoritin einmal mehr bei einem ihrer Rennen Tribut zollen und die kenianische Konkurrentin Hellen Kimutai, die das Rennen in 2:25:52 Stunden gewann, ziehen lassen. Die Afrikanerin wunderte sich: "Ich hatte ein solches Rennen nicht erwartet, das Training deutete nicht darauf hin."
Marleen Renders gequälte Vierte
Platz zwei holte sich Shitaye Gemechu (2:27:46 h) aus Äthiopien vor der Slowenin Helena Javornik (2:28:13 h). Marleen Renders quälte sich mehr schlecht als recht in 2:28:31 Stunden als geschaffte Vierte ins Ziel und blieb damit deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Auch die Köln-Marathon-Siegerin Claudia Dreher konnte in die Entscheidung nicht eingreifen, sie stieg bei Kilometer 28 aus. So lief die Berlinerin Sylvia Renz (2:35:39 h) als beste Deutsche auf Platz zehn ein.
Der Schweizer Routinier Heinz Frei gewann zum neunten Mal das Rennen der Rollstuhlfahrer. Mit dem Ersatzreifen des Mitstreiters rollte er nach einem frühen Platten zum Sieg. "Es macht immer noch unheimlich Spaß", stellte der Eidgenosse fest.
Insgesamt waren beim 18. Hamburg-Marathon weit über 20.000 Aktive im Einsatz. 500.000 begeisterte Zuschauer feuerten die Läufer, Skater und Rollstuhlfahrer an der Strecke an.
Die Top-Resultate finden Sie in der leichtathletik.de-Ergebnisrubrik...