René Bauschinger will EM-Norm früh abhaken
René Bauschinger hat in diesem Jahr ein großes Ziel. Die EM-Teilnahme in Göteborg ist das Nonplusultra. Für die Norm von 1:46,25 Minuten muss er fast zwei Sekunden schneller sein als bisher. "Ich will diese Zeit so früh wie möglich laufen", kündigt er für die Meetings in Dessau (26.5.) und Kassel (8.6.) bereits jetzt seinen Angriff an.

René Bauschinger peilt die EM-Qualifikation an (Foto: Kiefner)
Daran, dass er sich diesen Leistungssprung zutraut, lässt der erst 20-Jährige keinen Zweifel. Der Augenblick dafür scheint gekommen. Die Hallensaison hatte zwar für ihn zunächst keinen so hohen Stellenwert. Nachdem er aber nun den Winter verletzungsfrei bestreiten konnte und am Ende in 3:43,46 Minuten eine passable 1.500-Meter-Zeit zustande brachte, sagt er jetzt: "Die Halle war im nachhinein doch sehr wichtig."Momentan steckt er schon voll in der Vorbereitungsphase auf die Freiluftsaison. Ab dem 9. April geht es für zwei Wochen in ein Trainingslager nach Zinnowitz, wo er gemeinsam mit anderen deutschen Mittelstrecklern an der Form feilen wird.
Gute Erinnerungen
Ein Höhepunkt, wenn auch nur als Zwischenstopp auf dem Weg nach Göteborg geplant, ist für René Bauschinger das DLV-Meeting, das am 30. Juli mit Nürnberg in seiner Heimat stattfindet. "Gerne wäre ich dort die Norm gelaufen, aber der Termin ist dafür zu spät." Vielmehr dient die Veranstaltung der Verabschiedung der DLV-Mannschaft nach Schweden und da wäre der Deutsche Juniorenmeister natürlich gerne dabei.
An das dortige Stadion hat der Athlet des LAC Quelle Fürth/München/Würzburg ohnehin nur gute Erinnerungen: "Ich kann nichts Negatives über das Stadion sagen. Als ich klein war, bin ich hier zweimal 600 Meter gelaufen, später dann in einem Jugendlauf über 1.000 Meter gegen die Jungs aus Erfurt. Ich habe hier sogar Dieter Baumann kennengelernt."
Mehr als nur taktisch laufen
Sein Vorbild ist aber ein anderer. Der Olympiasieger Yuriy Borzakovskiy nämlich. Die Rennstrategie, mit der René Bauschinger zuletzt oft erfolgreich war und unter anderem bei der letztjährigen U23-EM in Erfurt auch Bronze holte, erinnert ein wenig an den Russen.
Trotzdem will sich der frühere U20-Europameister nicht den Ruf eines Taktikers aneignen, sondern in diesem Jahr auch die Möglichkeiten nach internationalen Startgelegenheiten suchen, um sich so mehr Erfahrungen und Wettkampfhärte anzueignen. Im Hinblick auf den anvisierten EM-Start kann das für ihn nur von Nutzen sein.