Rückblick: Sieben neue Bestmarken in Illertissen
Am Samstag Nachmittag um vierzehn Uhr ging in Illertissen nicht mehr sehr viel. Der Schirmherr der Veranstaltung, Bundesinnenminister Otto Schily, reiste an – per Hubschrauber – und sorgte mit seiner Landung auf dem Nebenplatz, unfreiwillig für eine kurze Unterbrechung der Wettkämpfe. Man wollte in Illertissen der Meisterschaft einen würdigen Rahmen verleihen. So gab es eine stimmungsvolle Eröffnungsfeier mit der stadteigenen Trachtenkapelle, Nationalhymne und schwarz-rot-goldenen Luftballons, die zum Himmel stiegen.
Moritz Cleve gewann den Achtkampf der Schüler M15
Moritz Cleve verteidigte seinen Vorsprung über 1000 MeterDie Athleten nahmen den stimmungsvollen Beginn dankend an. Es gab insgesamt sechs neue deutsche Schülerbestleistungen in den Mehrkampf – oder Blockwettkämpfen, sowie eine über 80 m Hürden bei den Schüler M15. Für die sorgte der spätere Zweitplazierte im Achtkampf, Adrian Becker vom LAZ Giessen, mit 10,25 Sekunden. „Die Zeit hatte ich nicht erwartet, aber die Bahn war schnell und es wehte kein Lüftchen“, meinte er nachher zufrieden. Dass es beim Achtkampf nicht ganz gereicht hatte, lag wohl am Diskuswurf. „Da bin ich weit unter dem geblieben, was ich werfen kann. Aber ich bin nicht unzufrieden und freue mich für Moritz Cleve.“ Der hatte sich im abschließenden 1000 m – Rennen taktisch klug verhalten und dem mutig anlaufenden Adrain Becker, der zehn Sekunden aufholen musste, in Schach halten können. Am Ende gewann der Ingolstädter mit 4994 Punkten vor dem Giessener, der auf 4928 Punkten kam.
Im Blockwettkampf Lauf der Schüler M14 stellte Quentin Siegel eine neue deutsche Schülerbestleistung auf. Er verbesserte die alte Marke, die Zelalem Martel zwei Jahren in seinem Besitz hatte, um 61 Zähler auf 2861 Punkte und gewann den Wettkampf mit deutlichen Vorsprung.
Sarah Kern packt die 4000 Punkte
Im Siebenkampf, bei den Schülerrinnen W15, tat sich die Uerdingerin Sarah Kern hervor.
Sie überbot als erste Athletin überhaupt die viertausend Punktegrenze und holte sich mit ihrem Sieg und 4012 Punkten die deutsche Bestleistung von Kristin Schaddach zurück. „Ich hatte keine schwächere Disziplin und mit Speer und Kugel sind mir persönliche Bestleistungen gelungen“, strahlte die großgewachsene Athletin, die dreimal in der Woche bei Peter Quasten trainiert und auch in Zukunft dem Mehrkampf treu bleiben will.
Die „entthronte“ Düsseldorferin Kristin Schaddach, startete im Blockwettkampf Wurf der Schülerinnen W15 und war dort nicht zu halten. Mit starken 11,71 Sekunden über die 80 m-Hürden, 5,60 Meter im Weitsprung und 12,33 Sekunden über 100 m, sowie guten Leistungen mit Kugel und Speer, war sie die ideale Besetzung und verbesserte die Bestleistung von Annika Suthe um 121 Zähler auf jetzt 2914 Punkte.
Fünfmal Hausrekord für Franziska Ende
Gleich über fünf neue Hausrekorde freute Franziska Ende im Blockwettkampf Lauf der W15-Schülerinnen. Die Athletin vom Team Erfurt gewann mit der neuen deutschen Bestleistung von 2954 Punkten und beeindruckte dabei besonders im Ballwurf (62,00 Meter) und über 80 m Hürden (11,49 Sekunden). Als Schülerin war sie dieses Jahr schon bei den deutschen Jugendmeisterschaften im Mönchengladbach über die Hürden gestartet und glaubt, dass dort ihre sportliche Zukunft liegt. „Ich werde mich jetzt auf die Kurz -und Langhürden konzentrieren und nicht mehr auf den Mehrkampf“, erzählte die Erfurterin, nachdem sie mit ihren quicklebendigen und mambotanzenden Freundinnen, vom Team Erfurt, auf den Mannschaftssieg angestoßen hatte.
Der Rekorde aber noch nicht genug. Mit Isabel Hermann (2904 Punkte Block Sprint/Sprung W15) und Nadine Dellhofen (2717 Punkte Block Wurf W14) verbesserten zwei weitere Athletinnen die nationalen Bestleistungen, wobei Nadine Dellhofen, die von ihr gehaltene Marke um zweiundzwanzig Punkte steigerte.
In den Reihen der guten Ergebnisse gesellte sich außerdem Kristiane Schmitt vom 1. LAV Rostock, die als 14-jahrige, ausgezeichnete 12,13 Sekunden über 100 Meter sprintete.