Rückwärtslaufen unter der Lupe
Die Rückwärtsläufer gelten für viele Leichtathleten nach wie vor als ausgesprochene Exoten. Einer, der um die Anerkennung dieser sportlichen Fortbewegung kämpft, ist Roland Wegner. Rückwärts geht’s gelenkschonender als vorwärts, das ist eine der Thesen des Vielseitigkeitsathleten, für die er jetzt wissenschaftliche Unterstützung fand.

Die Auswertungen der Videoaufnahmen zeigten, dass sich die Muskelbeanspruchung differenzierter zum Vorwärtslaufen darstellt. Selbst bei der inzwischen gleichmäßig austrainierten Muskulatur von Weltrekordhalter Roland Wegner ergaben sich aber noch weitere interessante Resultate.
Höherer Sauerstoffverbrauch
Bei einer jeweiligen Geschwindigkeit von 10 Kilometern pro Stunde und einer Laufzeit von sechs Minuten lag der Sauerstoffverbrauch beim Rückwärtslaufen um 20,47 Prozent höher, die Herzfrequenz überstieg die Ergebnisse des Vorwärtslaufens um 17,14 Prozent.
Der Kalorienverbrauch betrug in dieser Zeit 97,1 Kilokalorien, währenddessen für die gleiche Vorwärtsparameter nur 80,1 Kilokalorien verbrannt wurden, also eine Steigerung von 21,22 Prozent.
Der Leiter der Untersuchung, Dr. Anthony Luke, folgerte aus den Ergebnissen, dass sich durch Rückwärtslaufen die Fitness der Sportler bei geringerer Belastung der Gelenke schneller und effizienter trainieren lässt. Es handelt sich aus orthopädischer Sicht um eine durchaus empfehlenswerte Laufdisziplin, was für die Trainingsmethodik verschiedenster Sportarten einen interessanten Befund darstellen dürfte.
Roland Wegner gewinnt Duell
Die mehrtägigen wissenschaftlichen Untersuchungen wurden vom internationalen TV-Format „Off The Fence“ für die Sendung „Super Human“ begleitet. Die Ausstrahlung der Reportage erfolgt in Amerika und Europa Anfang August.
Das abschließende Vorwärts-Rückwärts-Duell gegen den Moderator der Sendung ging übrigens an den Rückwärtsläufer. Roland Wegner gewann auf der College-Sportanlage in San Francisco die 100 Meter mit den Fersen voran in 14,38 Sekunden.