Rüdiger Nickel – "Müssen auch abends gut sein"
"Wir müssen es schaffen auch abends gut zu sein, nicht nur morgens", beurteilt DLV-Vizepräsident Leistungssport, Rüdiger Nickel, die momentane Lage im deutschen Leichtathletik-Lager bei den Olympischen Spielen in Athen. Denn gestern Abend konnten wiederum deutsche Athleten ihr Leistungsvermögen nicht abrufen.
Rüdiger Nickel hofft auf stärkere Abendstunden des DLV (Foto: Klaue)
"Beide Hammerwerfer, Markus Esser und Karsten Kobs, haben ihre Chance auf die Finalteilnahme leider nicht genutzt und verspielt. Esser ist hinter seinen Leistungen zurückgeblieben und Kobs hat zwar das geworfen, was er zur Zeit kann, hat aber leider nichts draufgepackt", resümiert Rüdiger Nickel.Auch mit den Leistungen der 100 Meter-Hürdenläuferinnen Nadine Hentschke und Juliane Sprenger-Afflerbach ist der DLV-Vizepräsident nicht zufrieden. Ein Lichtblick sei Kirsten Bolm, die mit einer "souveränen und kontrollierten Leistung" das Halbfinale erreichen konnte. Es sei jedoch jetzt im Halbfinale sehr schwer weiter zu kommen. "Vielleicht knackt sie ja die 12,80 Sekunden, dann hätte sie eine Chance", glaubt der Spitzenfunktionär.
Unwürdige Marathon-Bedingungen
Ungehalten gibt sich Rüdiger Nickel zum Frauen-Marathon. "Eigentlich sind solche Bedingungen einer Olympia-Laufstrecke unwürdig. Die Athletinnen so einer Mittagshitze auszusetzen, ist fast schon verantwortungslos. Respekt vor allen Athletinnen, die es bis ins Ziel geschafft haben."
Daher müsse man die Leistung von Luminita Zaituc anerkennen, auch das Ausscheiden von Ulrike Maisch sei vollkommen nachvollziehbar. Allerdings machte der Rostockerin zusätzlich eine Schleimbeutelentzündung im Fuß zu schaffen.
Bronze für Lars Riedel ist drin
Durchaus positiv bezeichnet Rüdiger Nickel neben Geherin Melanie Seeger auch die Leistungen der weiteren DLV-Athleten am heutigen Vormittag. "Andrea Bunjes und Betty Heidler haben ihr Können abgerufen und stehen verdient im Hammerwurf-Finale. Dass Andrea Bunjes auch noch in der Qualifikation persönliche Bestleistung wirft, ist genau das, was wir uns wünschen und lässt auf Einiges hoffen." Bei den Zehnkämpfern sähe es ebenfalls gut aus. Die Weitsprungleistungen geben Anlass zufrieden zu sein, da ist noch was drin", sagt der DLV-Vizepräsident.
Für heute Abend ist Rüdiger Nickel äußerst optimistisch. Denn mit Diskuswerfer Lars Riedel könne wieder mit einer Medaille gerechnet werden. "Er hat seine Wehwehchen überwunden, ist topfit, kann sein ganzes Leistungsvermögen abrufen. Bronze ist allemal drin, mehr wäre die Kür."
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