21.08.2004

Rüdiger Nickel reklamiert zu viele Ausfälle

Uwe Knecht

Nach einem gelungenen deutschen Olympia-Auftakt in der Leichtathletik folgte nun die Ernüchterung. "Mit dem gestrigen Abend kann man nicht zufrieden sein, wir hatten einfach zu viele Ausfälle", erklärt DLV-Vizepräsident Leistungssport, Rüdiger Nickel.

Und heute morgen kam für das deutsche Leichtathletik-Team noch eine Hiobsbotschaft dazu. Stephanie Kampf musste aufgrund einer Fußverletzung während des Trainings ihren Vorlauf-Start über 400 Meter Hürden vorzeitig absagen. "Schon beim Einlaufen ging gar nichts, es kann nur was Gravierendes sein", vermutet Rüdiger Nickel. Nach ersten Untersuchungen handele es sich wahrscheinlich um einen Haarriss oder Ermüdungsbruch.

Einen Abend der Enttäuschungen erlebte die DLV-Mannschaft gestern. Allen voran Wolfram Müller. Als Neunter seines Vorlaufs lief er mit 3:46,75 Minuten deutlich der Konkurrenz über 1.500 Meter hinterher. Seine Zeit sei völlig undiskutabel, erklärt Rüdiger Nickel. "Unerklärlich dieser Leistungsabfall, nachdem die letzten Tests doch eher positiv verliefen. Wir müssen das internistisch untersuchen, denn das hat ja mit einfach platt sein nichts mehr zu tun. Ich denke, da steckt gesundheitlich was dahinter."

Franka Dietzsch zeigte Nerven

Auch mit dem Scheitern von Ex-Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch in der Qualifikation könne man nicht zufrieden sein. "58,12 Meter sind absolut zu wenig. Sie hätte das Leistungsvermögen gehabt, um in das Finale einzuziehen. Sie ist wohl mit dem Druck nicht fertig geworden und das ist ja beim Diskuswerfen ganz entscheidend", berichtet der DLV-Vize.

Aufwärts ginge es mit 400 Meter-Läufer Ingo Schultz. "Sein erstes Auftreten war absolut okay", meint Rüdiger Nickel. Allerdings sei es im Halbfinale sehr schwer aufgrund der starken Konkurrenz weiter zu kommen. "Da müsste Ingo schon eine Zeit unter 45 Sekunden hinlegen."

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