Russen müssen sich in Götzis qualifizieren
Nach der Absage von Bryan Clay (USA) und dem verletzungsbedingten Ausfall von Weltmeister Roman Sebrle (Tschechische Republik) liegen nun die endgültigen Meldelisten für das 34. Mehrkampf-Meeting in Götzis (Österreich) vor. Für die russischen Mehrkämpfer geht es um die Qualifikation für die Olympischen Spiele.
22 Zehnkämpfer mit persönlichen Bestleistungen von über 8.000 Punkten sowie 30 Siebenkämpferinnen, die schon 6.000 Punkte und mehr erreicht haben, werden am 31. Mai und 1. Juni bei dem Traditionsmeeting an den Start gehen. Elf der Frauen haben bereits Bestleistungen von über 6.300 Punkten erzielt.Das größte Aufgebot stellt Russland mit insgesamt zehn Athletinnen und Athleten. Sechs Frauen und vier Männer werden in Götzis um Tickets für die Olympischen Spiele in Peking (China) fighten, nachdem der russische Leichtathtletik-Verband erstmals in seiner Geschichte beschlossen hat, seine Mehrkampf-Olympia-Qualifikation im Ausland durchzuführen.
Ideale Bedingungen in Götzis
Götzis bietet nach Aussagen der russischen Offiziellen ideale Bedingungen. Aleksey Drozdov, Aleksandr Pogorelov und Aleksey Sysoyev dürften, gemessen an ihren persönlichen Bestleistungen, die stärksten Zehnkämpfer, Yelena Prokhorova, Anna Bogdanova sowie Olga Levenkova die aussichtsreichsten Siebenkämpferinnen des russischen Großaufgebotes sein.
Auch für den Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) werden die Ergebnisse von Götzis wichtig in Bezug auf die Nominierung für die Olympischen Spiele sein. Deshalb sind alle Mehrkämpfer von Rang und Namen, angeführt von André Niklaus (LG Nike Berlin) und Lilli Schwarzkopf (LC Paderborn), gemeldet. Die finale Entscheidung, wen der DLV letztendlich nach Peking schickt, wird allerdings erst beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen (21./22. Juni) fallen.
Männer-Dreikampf deutet sich an
Im Zehnkampf deutet nach Ansicht von Experten vieles auf einen Dreikampf zwischen Vorjahressieger Andrei Krauchanka (Weißrussland), Vize-Weltmeister Maurice Smith (Jamaika) und Dmitriy Karpov (Kasachstan) hin. Andrei Krauchanka, der bei der WM in Osaka (Japan) nach einem Fehlstart ausschied, will Revanche und Maurice Smith dürfte nicht vergessen haben, dass er bei den Weltmeisterschaften 2007 nach acht Disziplinen noch vor Roman Sebrle auf Goldkurs lag.
Dmitriy Karpov, nach Punkten (8.725 Punkte) der Beste des Sieganwärter-Trios, ist bei Ausschöpfung seines Potentials durchaus eine Steigerung in Richtung 9.000-Punkte-Schallmauer zuzutrauen. Dazu kommen Podest-Kandidaten wie die genannten Russen, André Niklaus, Romain Barras (Frankreich) und vielleicht auch schon der kubanische Hoffnungsträger Yordanis Garcia.
Elite der Mehrkämpferinnen reist an
Für den Siebenkampf hat die von Vize-Weltmeisterin Lyudmila Blonska (Ukraine) angeführte, komplette Weltklasse gemeldet. Nach dem Mehrkampf-Rücktritt von Weltmeisterin Carolina Klüft (Schweden) wird Götzis eine neue Siegerin erleben.
Neben Lyudmila Blonska werden dafür wohl in erster Line die beiden Britinnen Kelly Sotherton und Jessica Ennis, die DLV-Damen Lilli Schwarzkopf und Jennifer Oeser (TSV Bayer 04 Leverkusen), Austra Skujyte (Litauen) und Natalya Dobrinska (Ukraine) in Frage kommen. Die Zeit nach Carolina Klüft wird auf alle Fälle neue Perspektiven eröffnen.
Der VFL (Verein zur Förderung der Leichtathletik) hat in monatelanger Arbeit die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass auch die 34. Auflage des Meetings dem Publikum ein erlebnisreiches Wochenende mit Wettkämpfen voller Spannung und Dramatik bieten wird. Mit der bewährten Großleinwand im Stadion, auf der laufend die Wettbewerbe und interessante Wiederholungen gezeigt werden, ist gute Stimmung und beste Information für das Publikum gewährleistet.
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