Russland mit Großaufgebot zur U23-EM nach Erfurt
Der russische Verband wird mit einem großen und hochkarätig besetzten Aufgebot zur Europameisterschaft U23 nach Erfurt (14. bis 17. Juli) aufbrechen. Unter den weit über 80 erwarteten Athleten befinden sich mehrere Junioren-Weltmeister, zwei frischgebackene Europacup-Sieger und insgesamt mindestens rund dreißig aussichtsreiche Medaillenanwärter.
Alexej Dmitrik gilt als Hochsprung-Mitfavorit für die U23-EM (Foto: Chai)
Damit zeichnet sich ein ähnlich erfolgreiches Abschneiden wie vor zwei Jahren bei der letzten Auflage der U23-EM in Bydgoszcz (Polen) ab. Damals holte Russland sieben Titel und 13 weitere Medaillen. Bei der Junioren-WM 2004 in Grosseto folgten 18 Podestplätze bei wiederum sieben Goldmedaillen.Von den Titelträgern aus der Toskana werden Dreispringerin Anastasia Taranova, Speerwerfer Alexej Tovarnov, Hammerwerfer Andrej Azarenkov und Geherin Irina Petrova auch in Erfurt erwartet.
Interessant ist, dass die aktuellen Europacup-Sieger im Hochsprung, Alexej Dmitrik und Tatjana Kivimyagi, ebenfalls einen Start in Thüringen anpeilen und dort zu den absoluten Favoriten zählen werden.
Starke Gegnerin für Betty Heidler
Auf starke Konkurrenz aus Russland dürfen sich die ein oder anderen Medaillenkandidaten aus dem deutschen Team einstellen. So wird die deutsche Rekordhalterin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) im Hammerwerfen von Ekaterina Koroshikh herausgefordert. Die 22-Jährige hat in diesem Jahr schon als Bestleistung 73,08 Meter und in fünf von sieben Wettkämpfen Weiten von über 70 Meter erzielt.
Gelegenheit zur Junioren-WM-Revanche erhalten die deutsche Diskuswerferin Nadine Müller (Hallesche LAF), Kugelstoßerin Christina Schwanitz (SV Neckarsulm) und Zehnkämpfer Norman Müller (Hallesche LAF), die in Grosseto jeweils Dritte waren und es nun wieder mit den damals Zweitplatzierten Darya Pishchalnikova, Anna Avdeeva und Aleksey Sysoev zu tun bekommen. In die Favoritentolle im Mehrkampf könnte aber gerade der aktuelle russische Zehnkampf-Meister Alexej Drozdov schlüpfen.
Schnelle Olga Zaytseva
Besonders heiße Eisen im europäischen U23-Feuer sind aus russischer Sicht in Erfurt auch die Junioren-Vize-Weltmeisterin Anna Alminova (1.500m), die 400-Meter-Läuferin Olga Zaytseva, die zuletzt in Tula schon an der 50-Sekunden-Barriere (50,06 sec) kratzte, der 17-Meter-Dreispringer Alexandr Sergeev und der Geher Vladimir Parvatkin, der seinerseits mit gerade mal 20 Jahren in 1:18:06 Stunden über 20 Kilometer die in diesem Jahr bislang fünftschnellste Zeit weltweit auf die Uhr brachte.
Diese Athleten melden vor allem auch längerfristig Ansprüche auf dem internationalen Leichtathletik-Parkett an. Den ein oder anderen Namen könnte man dann auch drei Wochen später im WM-Aufgebot Russlands für die Titelkämpfe in Helsinki finden.
Mehr zur U23-EM:
www.erfurt2005.org