| Meeting Regensburg

Ruth Sophia Spelmeyer erstmals unter 52 Sekunden

Ruth Sophia Spelmeyer hat am Samstag in Regensburg, dem ersten Tag des zweitägigen Meetings, den nächsten Meilenstein ihrer Karriere erreicht.
Christian Fuchs

Die Oldenburger 400 Meter-Läuferin Ruth Sophia Spelmeyer blieb am Samstag zum ersten Mal überhaupt unter 52 Sekunden. Mit einer Zeit von 51,92 Sekunden unterbot die Deutsche Meisterin auch die Olympia-Norm von 52,20 Sekunden deutlich.

Als Drittplatzierte hinter Emily Diamond (Großbritannien; 51,23 sec) und Mupopo Kabange (Sambia; 51,35 sec) musste sie zunächst noch bange Sekunden überstehen, ehe ihre Zeit offiziell war. Dann schickte Ruth Sophia Spelmeyer erst einmal einen lauten Jubelschrei in Richtung Oberpfälzer Himmel.

„Endlich die 51 vor dem Komma, endlich die Norm abgehakt. Das bedeutet mir alles. Olympia war das große Ziel, das ich von Anfang an hatte“, sagte sie nach dem Lauf.

Esther Cremer verletzt sich

Der große Wermutstropfen des Rennens war, dass die gerade erst wieder auf die Bahn zurückgekehrte viermalige Deutsche Meisterin Esther Cremer auf den ersten 100 Metern wegen neuerlicher Schmerzen an der rechten Plantarsehne aufgab.

„Beim Aufwärmen hat es sich noch gut angefühlt“, sagte Wattenscheiderin, „aber im Lauf hatte ich dann wieder stärkere Probleme als zuletzt. Das habe ich schon nach 20 Metern gemerkt, ich konnte wirklich nicht weiterlaufen. Ein Arzt hat mir in einer ersten Diagnose zumindest versichert, dass die Sehne nicht durch ist.“

Das bedeutet eine zusätzliche Schwächung für die 4x400-Meter-Nationalstaffel. Dieses Quartett läuft am Sonntag in Regensburg gegen die Britinnen. Bereits zuvor hatte die aufstrebende Rehlingerin Laura Müller krankheitsbedingt abgesagt.

Die Mannheimerin Hannah Mergenthaler (53,52 sec) und die Berlinerin Hendrikje Richter (53,61 sec) nutzten die guten Bedingungen im Uni-Stadion, um die Norm für die U20-WM (54,30 sec) deutlich zu unterbieten.

Bestzeit und EM-Norm für Alexander Gladitz

Bei den Männern fiel eine EM-Norm. Der Deutsche U23-Meister Alexander Gladitz (Hannover 96), zugleich Trainingskollege von Ruth Sophia Spelmeyer, blieb in 45,94 Sekunden in neuer persönlicher Bestzeit unter der Vorgabe von 46,00 Sekunden. „Die EM-Norm war heute erst einmal das Ziel“, stellte der Viertelmeiler fest, „aber die letzten zwanzig Meter waren hart. Was die Olympia-Norm betrifft, müssen wir sehen, was bei den Deutschen Meisterschaften geht. Ich hoffe, dass es dann auf den letzten 50 Metern einfacher wird.“

Der Münchner Johannes Trefz schrammte als Zweiter um zwei Hundertstel an der EM-Norm vorbei. Aber immerhin konnte auch er in 46,02 Sekunden eine neue Bestzeit erzielen.

Für großes Erstaunen sorgte Patrick Schneider. Der Fürther steigerte seine bisher notierte Bestzeit um fast eineinhalb Sekunden auf 46,22 Sekunden. Damit blieb der Aufsteiger, der vor zwei Jahren noch Fußball spielte, nur 22 Hundertstel über der EM-Norm. „Diese Zeit muss ich jetzt erst einmal bestätigen. Ich will bei den Deutschen Meisterschaften ins Finale kommen. Das ist mit der Zeit realistisch“, sagte er.

Felix Franz Schnellster über 400 Meter Hürden

Über ein zumindest siegreiches Comeback nach überstandener Verletzung durfte sich Felix Franz freuen. Der EM-Fünfte von der LG Neckar-Enz hatte trotzdem nach dem Lauf über 400 Meter Hürden allen Grund zum Hadern. In Führung liegend trat er in die letzten beiden Hürden und kämpfte sich in 51,19 Sekunden noch vor dem Frankfurter Georg Fleischhauer (51,49 sec) als Erster ins Ziel.

Der EM-Siebte Varg Königsmark, der unter ähnlichen Vorzeichen wie Felix Franz antrat, konnte nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Der Magdeburger wurde in 52,13 Sekunden Vierter.

Spannend war das 1.500 Meter-Duell in der U20 zwischen Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach; 3:45,12 min) und Marvin Heinrich (Neuköllner SF; 3:45,40 min). Beide liegen damit auf Kurs zur U20-WM.

Zahlreiche Normen für die U18-EM

Auch der Nachwuchs konnte den ersten Tag der Regensburger Veranstaltung, der unter dem Titel "Laufnacht" stand, aber schon gegen Mittag begann, nutzen. Vor allem mit Blick auf die U18-Europameisterschaft in Tiflis (Georgien) wurde die Liste der Normerfüller länger. Der Dresdner Frieder Scheuschner blieb über 400 Meter in 47,96 Sekunden unter der U18-EM-Norm. Alina Schönherr (LSV Schmölln) gelang das mit einem überzeugenden 800-Meter-Sieg in 2:07,17 Minuten ebenfalls.

Auf den 400 Meter Hürden untermauerten der Berliner Emil Agyekum (52,38 sec) und der Osterholzer Tom Schröder (52,45 sec) ihre Ansprüche auf einen Startplatz bei dem Nachwuchs-Event. In der weiblichen Jugend knackten auf dieser Strecke Corinna Schwab (TV 1861 Amberg; 59,36 sec), Nele Weßel (SV Preußen Berlin; 59,83 sec) und Sylvia Schulz (TSV Bayer 04 Leverkusen; 1:00,53 min) die Norm für Tiflis.

Lisa Vogelgesang (Eintracht Hildesheim; 6:47,44 min) und Leandra Lorenz (RSV Eintracht 1949; 6:49,80 min) zeigten ein couragiertes Rennen über 2.000 Meter Hindernis und empfahlen sich mit diesen Zeiten ebenfalls für die U18-EM.

Mohamed Mohumed von der DJK VFL Willich bot in der U18-Klasse eine starke 1.500 Meter-Zeit von 3:48,99 Minuten an.

Sonntag Live-Stream aus Regensburg

Am Sonntag geht's in Regensburg mit Top-Leichtathletik weiter. Dann steht die Sparkassen-Gala mit zahlreichen deutschen Top-Athleten und internationaler Konkurrenz auf dem Programm. Die Organisatoren bieten am Nachmittag einen Live-Stream im Internet an.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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